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1. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 332

1840 - Münster : Theissing
332 Vierter Zeitraum. Einsicht und Biederkeit zu Nathe, mit Kaiser Carl Vi. und mit den Pabsten ftand er im Briefwechsel, und oft mußte er Gesandtschaften übernehmen. Petrarca lebte einfach, fastete oft, schlief nur einige Stun- den, der übrige Theil der Nacht war dem Studium gewidmet. In der Frühstunde besuchte er eine Kirche, er ehrte die Heiligen, beson- ders die h. Jungfrau, die er in einer Canzone verherrlicht, und war ein großer Verehrer der h. Schrift. Sein Haus- und Nachtrock war von Leder, und hatte er einen guten Gedanken, so schrieb er ihn gleich auf den Rock, um ihn festzuhalten, und nach seinem Tode war der Rock über und über beschrieben. Den 18ten Juli 1374 fand man Petrarca todt in seiner Bibliothek, den Kopf auf ein Buch gestützt. Von nun an errichteten alle vorzüglichen Städte Italiens den Humanisten, (welche die alten Schriftsteller erklärten) Lehrstühle. Joannes von Ravenna, ein Schüler Petrarca's lehrte lateinische Grammatik und Rhetorik zu Padua, dann zu Florenz. Emanuel Chrysoloras, ein gelehrter Grieche aus Constantinopel, der vor Ba- jazet geflohen war, kam 1397 nach Florenz, und erklärte die griechischen Autoren. Auch in Pavia, Venedig und Rom mußte er Griechisch leh- ren, und wurde überall mit Ehren überbaust. Cr mußte dem Pabste Martinus V. auf das Concilium nach Constanz folgen, und starb da- selbst 1415. Nach ihm kamen zwei andere Griechen, Theodor Gaza und Bessarion, nach Italien, und thaten viel zur Aufnahme der grie- chischen Literatur, machten sich auch durch ihren edeln Charakter all- gemein beliebt. Bessarion wurde sogar Cardinal. Solche Lehrer zogen treffliche Schüler, welche die schöne Bahn rühmlich verfolgten. Auch die Malerei und Bildhauerei lebten wieder auf, und kunstliebende Fürsten zogen unter den Schutthaufen s des Bodens die verschütteten Meisterstücke der Alten aus Marmor und Bronze wieder hervor, und stellten sie in Museen auf. Auch hierin thaten die Medicis in Florenz sich besonders hervor. In Deutschland lehrte zuerst Rudolph Agricola Latein und Griechisch zu Heidelberg 1442 — 1485, fand aber nur wenig Schüler. Frankreich blieb noch länger zurück. Die Humanisten hatten einen langen Kampf zu bestehen mit den Philosophen der alten Schule, denen sie doch in der schönen Schreib- art weit überlegen waren. Auch die Astrologen hatten sie gegen sich, die aus den Gestirnen die Schicksale der Menschen weissagten, die Meister der Magie, die durch Steine Wunder thun wollten, Geister citirten, und die Alchymisten, welche aus unedeln Metallen Gold zu machen suchten. Es ist unglaublich, welche Tollheiten der Glaube an diese Wissenschaften ausgeheckt hat. §. 112. Die Dänen, Norweger und Schweden. Diese Völker haben wahrend des ganzen Mittelalters an den Be- gebenheiten des übrigen Europa keinen Theil genommen. Rohheit,
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