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1. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 471

1840 - Münster : Theissing
D i e Franzosen. 471 England. Den 24. December sollte Buonaparte auf der Fahrt nach dem Theater durch einen Pulverkarren in die Luft gesprengt werden, aber alle Angriffe dienten nur, sein Ansehen zu befestigen: Nachdem Deutschland 9 Jahre vergebens gegen die Neufranken ge- kämpft hatte, wurde den 9. Februar 1801 der Friede znr Lüneville geschlossen. Frankreich behielt alle deutschen Lander bis an den Rhein, und die geistlichen Fürstenthümcr in Deutschland allzumal wurden weltlichen Fürsten zugesprochen, welche jenseits des Rheines Besitzun- gen gehabt hatten. Auch mit Spanien, Portugal, Rußland, der Tür- kei, selbst mit England schloß Frankreich 1801 und 1802 Frieden, und den 15. Juli 1801 kam ein Concordat zwischen dem Pabste und dem ersten Consul zu Stande, durch welches die katholische Religion in Frankreich hergestellt wurde. Der erste Consul ernannte die Bi- schöfe, der Pabst bestätigte sie. Auch die Vendeer legten die Waffen nieder, den 9. November 1801 wurde zu Paris das Friedensfest gefeiert. Der Gottesdienst begann wieder, Schulen wurden eröffnet, Emigranten zurückgerufen, Straßen und Kanäle angelegt, neue Schiffe gebauet. Buonaparte erschien als der Netter Frankreichs, den 2. Au- gust 1802 wurde .er zum lebenslänglichen Consul ausgerufen. Der. Gedanke, Monarch in Frankreich zu heißen — denn er war es in der That schon — war nun nicht zu kühn mehr. Ganz Europa feierte seinen Namen, nur England erneuerte den Seekrieg. Buonaparte ließ Ludwig Xviii. ersticken, für eine reichliche Pension seinen Ansprüchen auf Frankreich zu entsagen, was Ludwig aber mit Verachtung von sich wies. Da schlug Buonaparte einen andern Weg ein: den Royalisten in England ließ er heimlich sagen, er wolle die Bourbons wieder Herstellen. Das lockte Georges und Pichegrü nach Paris, und sie hielten mit Moreau geheime Verbindungen, welche der Polizeiminister Foucho natürlich gleich entdeckte. e Alle wurden verhaftet, und cs hieß, die Bourbons hätten in allen Ländern Mörder gegen den ersten Consul gedungen. Der Prinz Ludwig An- ton von Bourbon, Herzog von Enghien, der vor dem Lüneviller Frieden die Emigranten mit Ruhm gegen Frankreich befehligt hatte, und mit den Royalisten in England in wichtigen Unterhandlungen über die Herstellung der Bourbons in Frankreich stehen sollte, wurde den 15. Marz 1804 aus dem Herzogthum Baden durch französische Soldaten nach Paris geschleppt, und den 21. März'morgens im Fin- stern zu Vincennes auf Buonaparte's Befehl erschossen, 32 Jahr alt. Pichegrü wurde ohne Urtheil im Tempel.erdrosselt, Georges guil- lotinirt, aber Moreau verurtheilen zu lassen wagte Buonaparte nicht, denn das halbe Paris war auf den Beinen wegen des verehrten Ge- fangenen: Moreau wurde nach America verwiesen. Auch der eng- lische Sckiffscapitain Wright (spr. Reit), der Pichegrü und Georges nach Frankreich übergesetzt hatte, wurde peinlich befragt, ob er nicht von Verschwornen in Frankreich wisse: man zerquetschte ihm, wiq man sagt, die Daumen, brannte ihm di/ Fußsohlen mit glühenden Kup- ferplatten, schnitt ihm einen Arm, dann einen Fuß ab, aber immer blieb er bei seinen Worten, er wisse nichts. Als England seine Aus- lieferung forderte, ward er im Gefängnisse erwürgt.
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