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1. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 16

1869 - Erfurt : Körner
16 bekräftigt: „So ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und softimglied Wird herrlich gehalten, so freuen sich alle Glieder mit" (1. Kor. 12, 26). 2. Wie es mit dem Gottesdienst gehalten worden. Das Leben der Christen war, wie ein alter Kirchenvater gesagt hat, „ein großes zusammen- hängendes Gebet." Gleich nach der Ausgießung des heiligen Geistes war der Tempel zu Jerusalem die Stätte, wo die Neubekehrten sich versammelten (Ap.-Gesch. 2, 46). Als die Stellung des Christenthums dem Judenthume gegenüber eine bestimmtere wurde, zog man sich in die Häuser zurück und diente Gott im Geiste und in der Wahrheit.^ Die Wohnungen der Christen wurden auch in den heidnischen Ländern, in denen das Christenthum Eingang gefunden hatte, der Sammelplatz der Bekenner des Herrn. So wird Gajus zu Korinth ft der Wirth der ganzen Gemeinde genannt (Rom. 16, 23),'und zweimal (Rom. 16, 5; 1. Korinther 16, 19) ist von einer Gemeinde im Hause des Aguila und der Priscilla die Rede, wahrscheinlich eben nur darum, weil diese ihr Haus zu gemeinsamer Erbauung hergaben. In der Zeit der Verfolgungen mußte man die Gottesdienste in Wäldern, Höhlen und Grabgewölben abhalten. Erst im 3. Jahrhundert wagte man es, besondere Gebäude, die später Kirchen genannt wurden, zu errichteu. Man sang bei den gottesdienstlichen Versammlungen Psalmen und andere geistliche, liebliche Lieder; hierauf wurde ein Abschnitt aus dem alten Testament oder den Briefen der Apostel vorgelesen, welcher von dem Aeltesten ansgelegt wurde. Nach ge- meinsamem Gebete erhob man sich zum Bruderkuß. Nachdem hierauf der Bischof die Danksagung ausgesprochen, ward das heilige Abendmahl ausge- theilt. Mit der Feier desselben verbanden sich oft sogenannte Liebesmahle (Az-npon), d. h. gemeinschaftliche Mahlzeiten zur Erweckung der brüderlichen Liebe und der Liebe zum Herrn, zu welchen die Reichen von ihrem Ueberfluß darreichten. Als diese Agapen nicht mehr stattfanden, wurde die Feier des heiligen Abendmahles doch für einen wesentlichen Theil des öffentlichen Gottesdienstes angesehen, und die ganze Gemeinde nahm an der Communion Theil. Sie brachte selbst Brot und Wein als freie Gaben dar. Nachdem die Katechumenen, welche von der Abendinahlsfeier ausgeschlossen waren, sich ent- fernt hatten, begann die heilige Handlung mit stillem Gebet. Hierauf traten der Bischof und die Diakonen an beit Altar und beteten laut; nach jeder Bitte sprach das ganze Volk: „Herr, erbarme Dich!" Die Diakonen brachten dann zu jedem Anwesenden Brot und Wein, während die ganze Gemeinde den Lobgesang anstimmte. Mit dem Segen des Herrn, welchen der Bischof ertheilte, und den Worten des Diakonen: „Gehet hin mit Frieden!" schloß die Feier. Den Kranken und Gefangenen der Gemeinde wurde ein Theil des gesegneten Brotes und Weines durch einen Diakonen in's Haus gebracht.' Die Aufnahme von Erwachsenen in die Gemeinde wurde nach sorgfäl- tigem Unterrichte durch die heilige Taufe vollzogen. Anfangs wurden nur Erwachsene getauft; die Kindertaufe wurde erst später gebräuchlich. Ursprünglich wurden die Täuflinge ganz und gar in's Wasser getaucht; später, wie auch sonst wohl schon bei Kranken und in Ermangelung eines Flusses, begnügte man sich mit Benetzung des Hauptes. Nachdem der Täufling das ft Korinth, die angesehenste uitd reichste Handelsstadt des alten Griechen- lands, hente ein kleines, ärmliches Städtchen, liegt am Busen von Korinth.
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