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1. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 92

1869 - Erfurt : Körner
92 der Kirche nicht gewachsen. Das Unglück Lrach mit allen seinen Schrecken herein. Bettelmönche zogen in großer Zahl von Lyon aus in das Reich und predigten den Kreuzzug gegen den Kaiser; reicher Ablaß wurde denen ver- heißen, die von dem mit Fluch beladenen Friedrich abfallen würden; der Papst wußte von den Geistlichen aller Länder große Summen Geld zu ge- winnen, um den Krieg gegen die Hohenstaufen zu beginnen. In Deutschland erhoben zuerst die geistlichen Fürsten sich und erwählten gegen Konrad, Fried- rich's Sohn und bestimmten Verwalter des Reiches, einen neuen König in dem Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen (1246). Mit dem Gelde des Papstes stellte dieser, der vom Volke spottweise der Pfaffenkönig genannt wurde, ein bedeutendes Heer gegen Konrad in's Feld, konnte aber nichts aus- richten. Schon im Jahr darauf starb Heinrich, und Graf Wilhelm von Holland wurde vom Papste und seinem Anhänge als neuer Gegenkönig auf- gestellt. Run wurde die Unordnung immer größer. Während Konrad und Wilhelm in Deutschland sich bekriegten, nahm auch in Italien der Krieg seinen ungestörten Fortgang. Friedrich machte große Anstrengungen, seine Feinde zu überwinden; aber ein Unfall nach dem andern traf den Kaiser. Besonders schmerzlich war für ihn die Gefangen- nahme seines Sohnes Enz io. Dieser herrliche, ritterliche Jüngling fiel im Schlachtgetümmel in die Hände der Bolognesen. Die größten Anerbietungen reichten nicht hin, dem Sohne die Freiheit zu verschaffen. Enzio mußte drei- undzwanzig Jahre im Gefängnisse bleiben, bis der Tod ihn erlöste. Solche trübe Erfahrungen brachten den vielgeplagten Kaiser an den Rand des Grabes. Friedrich starb (1250) in den Armen seines Sohnes Manfred und wurde zu Palermo begraben. Manfred setzte in Italien und Konrad in Deutschland den Krieg fort. Während der Kaiser in Italien für die Behauptung seiner Rechte kämpfte, wurde Deutschland durch einen furchtbaren Feind bedroht. Die Mongolen drangen durch Rußland und Polen nach Deutschland vor, und Schlesien erfuhr zuerst die Verwüstungen dieser Fremden. Herzog Heinrich der Fromme, der Sohn der heiligen Hedwig, trat ihnen bei Liegnitz, wo heut Wahlstatt liegt, entgegen. Am 9. April 1241 kam es zur Schlacht. Heiurich starb den Opsertod für die Rettung des Vaterlandes, und die Mongolen wendeten sich nach Ungarn, wo sie unendlichen Frevel und furchtbare Verheerungen anrichteten. § 25. Die letzten Hohenstaufen: Konrad Iv. (1250—1254) und Konradin (f 1268). Rach Friedrich's Tode hatten die Hohenstaufen seinen Sohn Konrad zum Könige gewählt; aber Italien war gegen ihn in vollem Aufstande. In Deutschland stand Wilhelm von Holland noch als Gegenkönig da und kämpfte gegen Konrad. Plötzlich starb Konrad (1254) und hinterließ nur einen zwei- jährigen Sohn, Konradin, d. i. der kleine Konrad, genannt. Die italieni- schen Besitzungen gingen an Manfred, Konrad's Bruder, über, den aber der Papst nicht anerkennen mochte, sondern mit dem Banne belegte. Als hier- auf der Papst die Krone verschiedenen Fürsten anbot, fand sich endlich Karl von Anjou, der Bruder des französischen Königs, bereit, sie als päpstliches
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