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1. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 202

1869 - Erfurt : Körner
202 - kampfunfähig gemacht, das Admiralsschiff flog in die Lust, und von der ganzen Flotte der Franzosen entkamen nur wenige Fahrzeuge. Napoleon verlor trotz dieses Unfalles den Muth nicht, setzte vielmehr seinen Eroberungszug fort. Er begab sich nach Syrien und Palästina. Die Einnahme der Festung Acre gelang nicht. Napoleon kehrte nach Kairo zurück, wo er Nachrichten über die Ereignisse in Frankreich empfing. Er sah die Zeit gekommen, die der Ausführung seiner weiteren ehrgeizigen Pläne günstig war. Oesterreich und Rußland hatten den Krieg wieder begonnen, und alle Heere Frankreichs waren geschlagen; im Innern selbst herrschte Verwirrung und Parteiung. Da besteigt Bonaparte heimlich ein Schiff, entgeht wie durch ein Wunder den verfolgenden Engländern, landet in Frankreich, zieht wie im Triumph in Paris ein, stürzt die Directorialregierung, entwirft eine neue Verfassung, setzt drei Consuln ein und macht sich zum ersten derselben. Niemand widersetzt sich; nur von ihm erwartet man Rettung. Und er brachte sie. Er ging mit seinem Heere übvr den St. Gotthard, faßte die Oesterreicher unvermuthet im Rücken und schlug sie am 14. Juni 1800 gänzlich bei Ma- rengoh, so daß sie gedemüthigt in den Frieden willigten. Derselbe wurde am 9. Februar 1801 zu Luneville^) geschlossen. Das ganze linke Rheinuser fiel an Frankreich, 1200 [2 M. mit fast 4 Mill. Einwoh- nern. Die dadurch verletzten Reichsfürsten wurden durch eine niedergesehte Reichsdeputation meist durch weltlich gemachte (säcularisirte) geistliche Gebiete und durch 42 Reichsstädte entschädigt. Preußen erhielt für den Verlust seiner westrheinischen Länder die Bisthümer Hildesheim und Paderborn, Theile von dem Bisthum Münster und dem Erzbisthum Mainz, außer- dem einige Abteien und Reichsstädte. Von allen Reichsstädten blieben nur Lübeck, Hamburg, Bremen, Frankfurt, Augsburg, Nürnberg. Alle geistlichen Herrschaften und Kurfürstenthümer, bis auf Kurmainz, gingen ein; dagegen erhielten Würtemberg, Baden und Hessen-Kassel die Kurwürde. Diese gewaltsame Umgestaltung Deutschlands geschah durch den Reichsdeputations-Hauptschluß 1803. 7. Das französische Kaiserthum und des deutschen Reiches Ende. England hatte zwar 1802 zu Amiens Friede mit Frankreich gemacht; allein schon im folgenden Jahre wurde von England der Krieg auf's Neue begonnen. Da besetzte Bonaparte, welcher sich 1802 zum erblichen Consul hatte ernennen lassen, Hannover, und ließ sich 1804 als „Napoleon I. durch Gottes Gnade und den Willen der Nation" zum ersten erblichen Kaiser der Franzosen ausrufen. Napoleon's Willkür brachte 1805 die dritte Coalition zwischen England, Schweden, Rußland und Oesterreich zu Stande; Preußen und das nördliche Deutschland blieben neutral, Bayern, Würtemberg und Baden traten auf Frankreichs Seite. Die Oester- reicher drangen in Bayern vor, wurden aber zurückgeschlagen; Napoleon nahm sogar Wien und schlug am 2.December die vereinigten Russen und Oesterreicher 0 Marengo: ein Flecken zwischen Alessandria und Tortona in Italien. 2) Luneville: Stadt im ehemaligen Lothringen. 3) Amiens: Stadt an der Somme in Frankreich?
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