1869 -
Erfurt
: Körner
- Autor: Förster, Eduard
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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sogleich wieder zum Angriff über. Macdonald hatte sich vorgenommen, die
Kabbach und wüthende Neiße zu überschreiten, um die Preußen zu umgehen.
Er'wußte nicht, daß die Feinde so nahe standen. York stellte sich am rechten
Ufer der Neiße auf, Längeren mit feinen Russen'auf dem linken, und Sacken
lagerte am rechten Katzbachufer. Blücher wollte einen Theil der Franzosen
über die Katzbach kommen lassen und diesen augreisen. Da hörte er aber, daß
die gesammte französische Armee über die Flüsse gegangen sei. ,,Desto besser,"
sagte er, ,,dann kann Einer dem Andern keine Vorwürfe machen, daß er
Prügel bekommen." Um zwei Uhr Nachmittags begann die Schlacht. Der
Regen fiel in Strömen herab, in Folge dessen die Gewässer sich mit reißenden
Fluthen füllten. Die Kanonen donnerten in das düstere Feld hinein, Trom-
peten schmetterten, Trommeln wirbelten dumpf dazwischen. Die Gewehre
versagten; daher ging man mit dem Bayonette gegen den Feind. Blücher's
Wort und Beispiel regte die Seinen zu kühnem Mnthe an. Man achtete nicht
den schlechten Boden, nicht den Regen, nicht den Frost. „Heute geht's gut,
Vater Blücher!" rief die Landwehr dem greisen Feldherrn zu, der sein „Vor-
wärts !" wiederholt vernehmen ließ. Als er sich selbst an die Spitze der Rei-
terschaaren setzte, konnten die Franzosen nicht mehr Stand halten, sondern
lösten sich in die Flucht und greulichste Verwirrung auf. Tausende derselben
fanden in der vom Regen angeschwollenen wüthenden Neiße und Katzbach
ihren Tod. Blücher ließ nach der Schlacht einen feierlichen Dankesgottesdienst
halten, Victoria schießen und „Herr Gott, dich loben wir!" singen. Der
König aber ernannte Blücher zum Fürsten von Wahlstatt. („Auf die
Schlacht an der Katzbach", von Fr. Rückert. „Der Trompeter an der
Katzbach", von I. Mosen.) v
Körncr's Tod. Am Tage der Schlacht an der Katzbach starb der durch
seine Heldenlieder bekannte Dichter Theodor Körner. Er fiel in einem
Gefecht bei Gadebusch auf der Straße nach Schwerin. Kurz zuvor dichtete
er sein „Schwertlied" während der Rast im Gehölze. Mit Eichenlaub ge-