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1. Hilfsbuch zum Unterricht in der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 254

1869 - Erfurt : Körner
254 1 Preußen verwenden zu können. Oesterreich hatte sich verrechnet; Napoleon trat nur als Vermittler auf und bewog den König Wilhelm, am 22. Juli eine Waffenruhe zu bewilligen. Bald folgten Friedensunterhandlungen, und am 26. Juli wurden zu Nikols bürg die vorläufigen Friedensbedin- gungen mit Oesterreich und Sachsen festgesetzt, über den definitiven Frieden verhandelte man weiter zu Prag. 5. Siegreiches Vordringen der Main - Armee. Wenden wir uns nun vom östlichen Kriegsschauplätze nach dem Westen hin, wo Oesterreichs Ver- bündete sich gesammelt hatten, um den Krieg gegen Preußen zu unternehmen. Die Hannoveraner hatten bei Langensalza*) Aufstellung genommen. Ihre Absicht, nach Bayern durchzubrechen, wurde vereitelt. Der General Fließ griff die 20,000 Mann starke Armee mit seinen 9000 Mann an (27. Juni), mußte sich zwar vor der Uebermacht zurückziehen, hielt aber die Feinde so lange fest, bis Mantenffel heranrückte. Da war ein Entweichen nicht mehr möglich. Am 29. Juli capitulirte die ganze Armee des Königs Georg, wurde entwaffnet und in die Heimath entlassen. Die Preußen ge- wannen reiche Kriegsbeute und hatten einen tapfern Feind fernerhin nicht mehr zu fürchten. Die Main-Armee war der Führung des umsichtigen und kühnen Generals Vogel v. Falken st ein anvertraut worden. Die Feinde derselben waren die Bayern, die ihr Prinz Karl führte, und die „Bundesarmee",* welche unter dem Oberbefehl des Prinzen Alexander von Hessen stand. Die feindliche Armee war mehr noch als einmal so stark als die Preußen, aber es fehlte ihr Planmäßigkeit und Einheit im Handeln. Vogel v. Falkenstein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Vereinigung der Bayern mit den Bun- destruppen zu verhindern und jede Armee einzeln zu schlagen. Er hat diese Aufgabe mit vielem Glück gelöst. Zunächst wendete er sich gegen die Bayern und schlug sie bei Dermbach (4. Juli) so empfindlich, daß sie nach dem Maine hin zurückgingen. Prinz Alexander zog eiligst nach Frankfurt a. M. Beim Uebergange der Preußen über die fränkische Saale kam es am 10. Juli zu verschiedenen Gefechten, besonders bei Kissingen und Hammelburg. Die Bayern wurden nach heftiger Gegenwehr geworfen und begaben sich auf das linke Mainufer. Nun zog Vogel v. Falkenstein wider Erwarten auf Frankfurt zu, um auch die Reichsarmee zu schlagen. Am 13. und 14. siegte er bei Lau fach und Aschaffenburg über die vereinigten Oesterreicher, Kurheffen und Darmstädter, und am 16. Juli zog er in die Bundesstadt Frankfurt ein. Kurz zuvor hatte der Bundestag die Stadt verlassen und war nach Augsburg gegangen. Frankfurt und sein Gebiet, sowie Nassau und Ob^rhesfen wurden sofort als preußisches Besitzthum erklärt. Als Vogel v. Falkenstein bald nachher als Ober-Befehlshaber des König- reichs Böhmen nach Prag ging, trat der General v. Mantenffel an feine Stelle. Unter ihm siegten die Preußen in einer Reihe von Gefechten, beson- ders (am 24. Juli) bei Werthheim und Tauberbischofsheim gegen die Bundestruppen, beiroßbrunn (26. Juli) gegen die Bayern. Schon zogen die Preußen gegen Würzburg, als am 2. August der Waffenstillstand eintrat. 6. Der Friede. Dem Waffenstillstände folgten die Friedensverhand- *) Langensalza: Stadt an der Salza, im Reg.-Bezirk Erfurt.
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