1849 -
München
: Königl. Central-Schulbücher-Verl.
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Bayern
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von Brabant, mit welcher er erst seit 2 Jahren
vermählt war, ließ er, weil er aus einem aufgefan-
genen Briefe, dessen Ausdrücke er mißverstand, die
Unschuldige im Verdacht der Untreue hatte, im
I. 1256 zu Donauwörth enthaupten. Als er
bald nachher von der Unschuld der geliebten Gemah-
lin sich überzeugte, da ergriff ihn so tiefer Gram,
daß er schon im 27ten Jahre seines Lebens grau
wurde; durch Stiftung des Klosters Fürstenfeld
und eine Wallfahrt nach dem gelobten Lande, suchte
er seinem Herzen die verlorene Ruhe wieder zu ge-
den. Sein späteres Leben war frey von allen Spu-
ren wilder Leidenschaftlichkeit; er zeigte sich auch in
den bald nachher ausbrechenden Zwistigkeiten mit sei-
nem Bruder, beständig als der edler gesinnte, Be-
sonnenere von beyden.
Während die beyden Brüder im I. 1257 zur
Wahl des Königes Richard an den Rhein gezogen
waren, fiel der König Ottokar von Böhmen
mit Heeresmacht in Niederbayern ein. Die Herzoge,
mit vereinter Macht, schlugen ihn aus dem Lande;
bey seinem Zurückzug über Mühldorf brach die dor-
tige Brücke, viele von Ottokars Leuten ertranken im
Wasser, andere kamen durchs Schwert um. Dennoch
wiederholte Ottokar seinen Angriff auf Niederbayern
im I. 1266.
Es war in Bayern, wie damals überall in
Deutschland, eine Zeit schwerer Kämpfe und großer
Unruhen. Dennoch erwuchsen, mitten unter diesen
Stürmen, Werke des Geistes, welche nur im tiefe-
sten innren Frieden gedeihen können. Namentlich
lebte um diese Zeit Albert der Große, geb. zu
Lauingen 1193, gest. 1280, Bischof von Regens-