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1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 39

1865 - Berlin : Hertz
39 der Prinz von Pfalz-Neuburg mit dem Anspruch an die Erbschaft auf, indem er als Erbe der ältesten noch lebenden Tochter Her- zog Wilhelm's das meiste Recht darauf zu besitzen vorgab. Der Kaiser wollte diesen Streit benutzen, uni die Länder einstweilen bis zur Schlichtung desselben unter seine Regierung zu nehmen und auf diese Weise vielleicht ganz an sein Haus zu bringen. Da ver- einigten sich aber die Fürsten von Brandenburg und Pfalz-Neuburg, um das Herzogthum einstweilen gemeinschaftlich zu regieren, und wußten sich in demselben zu behaupten. Als jedoch nach einiger Zeit Feindseligkeiten unter ihnen ausbrachen, trat der Prinz von der Pfalz, um sich der Anhänglichkeit der katholischen Bewohner zu versichern, zur katholischen Kirche über und erhielt nunmehr Hülfe durch spanische Truppen; Johann Sigismund dagegen gewann durch den Uebertritt zum reformirten Bekenntniß die Ealvinisten in den jülich'schen Ländern und wurde von niederländischen Truppen unterstützt, bis es zu einem Vertrag zu kanten kam, nach wel- chem die Gebiete Cleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg, Jülich und Berg dagegen an Pfalz-Neuburg kommen sollten (1614). Dieses Abkommen wurde nach dem dreißigjährigen Krieg durch einen neuen Vertrag zu Düsseldorf (1647) bestätigt. Die cleve- schen Lande, nebst Mark und Ravensberg, bildeten den erstenkern der später sosehr erweiterten preu- ßischen Besitzungen am Rhein. 17. Kurfürst Georg Wilhelm (1619 —1640.) Georg Wilhelm und seine Zeit. Es war ein Unglück für Brandenburg und für das ganze evangelische Deutschland, daß gerade während des dreißigjährigen Krieges ein Fürst in Branden- burg herrschte, der den damaligen schwierigen Umständen durchaus nicht gewachsen ivar. Ohne eigene Einsicht und ohne jede innere Kraft, mehr den Vergnügungen der Tafel, als ernster Arbeit zu- geneigt, wußte Georg Wilhelm niemals einen selbstständigen Ent- schluß zu fasien und schwankte fortwährend von einer Seite zur an- dern. Es war dies um so schlimmer, da noch immer seit dem Uebertritt seines Vaters zum reformirten Bekenntniß eine große Mißstimmung im Volke herrschte. Auch im eignen Hause endlich hatte der Kurfürst Widerspruch und Ungehorsam zu bekämpfen, in- dem seine Mutter, Kurfürstin Anna, die dem lutherischen Glauben
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