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1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 40

1865 - Berlin : Hertz
40 mit Eifer ergeben war, die Lutheraner auf alle Weise unterstützte und ihre Tochter wider Wissen und Willen des Kurfürsten und zu seinem großen Aergerniß mit dem lutherischen König Gustav Adolph von Schweden verlobte. Hierbei, wie in allen Dingen, erwies sich Georg Wilhelm im höchsten Grade schwach und ohnmächtig. Das Söldnerwtsen. Gleich am Anfang des dreißigjäh- rigen Krieges gerieth die Mark Brandenburg durch das Söldner- wesen in große Noth. Seit der Anwendung des Schießpulvers in der Kriegführung hatte der Ritterdienst immer mehr an Bedeutung verloren, die Ritter erschienen bei kriegerischem Aufgebot nicht mehr selbst, sondern schickten ihre Kutscher, Vögte und andere Dienstleute, und es wurde immer schwerer, mit dem Aufgebot der Adligen und der Städte einen ordentlichen Krieg zu führen. So blieb meistens nichts übrig, als Söldner zu werben, welche in der Aussicht auf hohen Sold und Beute einem Jeden dienten: meist war es der Aus- wurf aller Völker, ohne das Ehrgefühl wahrer Krieger. Dieselben zogen, wenn sie eutlassen wurden, gewöhnlich bettelnd, stehlend und plündernd im Lande umher und wurden für die Bewohner eine große Plage. So ganz besonders in der Mark, wo sich das Re- giment Georg Wilhelm's zu schwach erwies, um dem Nebel zu steuern. Gleich am Beginn des dreißigjährigen Krieges wurde ganz Brandenburg und besonders Berlin durch den Unfug engli- scher Söldnerhaufen, welche dem König Friedrich V von Böhmen zu Hülfe zogen, in Schrecken gesetzt. 18. Der dreißigjährige Krieg (1618—1648). Ursachen des Kriegs. Der Religionskrieg, welcher Deutsch- land dreißig Jahre hindurch verwüstete, mußte deshalb früher oder später zum Ausbruch kommen, weil durch den Nürnberger Religions- srieden keiner der beiden Religionsparteien Genüge geschehen war, die Katholiken aber Macht genug erhalten hatten, um die allmäh- liche gänzliche Unterdrückung der Protestanten von Neuem anzu- streben, sie mußten sich zu diesem Zweck die Unterstützung der Kai- ser aus dem österreichischen Hause zu verschaffen, welche mittelst der Unterdrückung der protestantischen Fürsten ihre eigene Gewalt im Reich zu erhöhen bemüht waren. Die Protestanten hatten sich deshalb bereits im Jahre 1608 zu einer Union Behufs der Ver- theidigung ihrer Rechte zusammengeschlossen, die Katholiken dagegen
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