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1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 55

1865 - Berlin : Hertz
55 Frankreichs in Europa zu sichern. Er war jetzt mit Holland in Feindschaft gerathen, welches ihm vereint mit England und Schwe- den tapfern Widerstand leistete; durch die reichsten Versprechungen suchte er nun den Kurfürsten von Brandenburg in ein Bündniß ge- gen Holland zu ziehen, Friedrich Wilhelm aber, durch Bande der Verwandtschaft, der Religion und der Freundschaft mit den Ora- niern verbunden, schloß im Gegentheil einen Vertrag zur Unterstü- tzung Hollands gegen die Angriffe der Franzosen. Kaum waren Ludwigs Heere in Holland eingefallen, so trat Friedrich Wilhelm zuerst ganz allein zum Schutz des bedrohten Bundesgenoffen auf und rückte an den Rhein; erst nachher stießen österreichische Truppen 1672 zu ihm, der kaiserliche Feldherr aber hemmte nach geheimen Befeh- len aus Wien alle Thätigkeit des Kurfürsten, und da dieser auch von Holland die versprochenen Hülfsgelder nicht erhielt, so schloß er mit Frankreich einen Frieden zu Vossem (1673). Schon im nächsten Jahre aber begann er, empört durch das räuberische Auf- treten der Franzosen in der Pfalz, von Neuem den Krieg und ver- band sich wieder mit dem Kaiser, mit Spanien und Holland. Doch auch jetzt waren die Kaiserlichen zu keinem ernsten Handeln zu brin- gen und Friedrich Wilhelm bezog nach nutzlosem Verlauf des Jah- res Winterquartiere in Franken (1674). . Einfall der Schweden in die Mark; Schlacht bei Fehrbcllin. Dort erhielt er plötzlich die Nachricht, die Schweden, durch Frankreich zum Krieg gegen ihn verleitet, seien in die Mark eingefallen. Von Pommern aus rückten sie in die Uckermark und dann in die Mittelmark vor und überließen sich den schrecklichsten Bedrückungen des unglücklichen Landes, in welchem die Greuel des dreißigjährigen Krieges sich erneuerten. Vergeblich rotteten sich hier und da die Bauern zusammen; mit der Inschrift auf den Fahnen: „Wir sind Bauern von geringem Gut, Und dienen unserm gnädigsten Kurfürsten mit unserm Blut" zogen sie zu muthigem Widerstand aus, vermochten aber die Ver- wüstung des Landes nicht zu hindern. , Da wollte Friedrich mit der Rettung nicht säumen; seine Bundesgenossen, der Kaiser und Holland, hielten ihn mit der ver- heißenen Hülfe immer wieder hin, da beschloß er den Kampf für sich allein getrost zu unternehmen. Ende Mai 1675 brach er un- erwartet aus Franken auf und erreichte in schitellen Märschen Mag- deburg. Dort hielt er einen Ruhetag und ließ über den Text pre-
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