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1. Leitfaden der vaterländischen Geschichte für Schule und Haus - S. 75

1865 - Berlin : Hertz
sehr strenge Kriegszucht Angeführt, beim Exerciren viel Prügel aus- getheilt und jedes Vergehen sehr hart, besonders mit den grausa- men Spießruthen bestraft. Dem König war viel an der Ausbildung eines tüchtigen Ofsi- zierkorps gelegen; er ließ die Offiziere nicht mehr von den Obersten aussuchen, sondern er selbst stellte sie an, nachdem sie eine strenge Prüfungszeit durchgemacht. Er suchte unter ihnen besonders auch das Gefühl der Standesehre hervorzurufen, welches seitdem die preu- ßische Armee auszeichnet; ebenso war er bemüht, unter den Sol- daten einen ernsten religiösen Sinn und die nothwendigste Bildung zu befördern. Die Staatsverwaltung unter Friedrich Wilhelm. So sehr auch das Soldatenwesen des Königs Lieblingsneigung war, so hat er doch darüber keine der übrigen wichtigen Pflichten eines ge- wisienhaften Regenten versäumt: vielmehr führte er in jeder Bezie- hung ein redlich landesväterliches Regiment und legte in vielen Din- gen den Grund zu heilsamen neuen Staatseinrichtungen. Uni der ganzen Verwaltung einen besseren geregelten Gang und tnehr Ein- heit zu geben, setzt er eine obere Staatsbehörde „das General-Ober- Finanz - Kriegs - und Domninendirectorium" oder kurzweg „Gene- raldirectorium" ein, in den einzelnen Provinzen aber sogenannte „Kriegs - und Domainenkammern". Behufs der Verbesserung der Finanzen suchte er vor allen Dingen die Einnahmen der königlichen Domainen zu erhöhen. Ferner war er für die Hebung des Wohl- standes der Landleute eifrig bemüht, und schasste alle unnützen Be- lästigungen derselben, den häufigen Vorspann und dergleichen ab. „Ich will nicht," schrieb er, „daß die Herren Räche in den Pro- vinzen mit meiner Bauern Pferden spazieren fahren." Um die wüst und unbebaut liegenden Aecter in Preußen wieder zur Blüthe zu bringen, zog er Colonisten unter den günstigsten Bedingungen da- hin. Eine besonders gute Gelegenheit hiezu gab der Schutz, den er den wegen ihres evangelischen Glaubens verfolgten Salzburgern angedeihen ließ. Bis auf 15,000 an der Zahl siedelten sie sich in Litthauen, um Memel, Tilsit, Gumbinnen an, wo ihnen Aecker und Wiesen überlassen, auch das nöthige Vieh und Geräth gegeben, Kirchen und Schulen errichtet wurden. So erhob sich an den Gren- zen des Reichs eine neue Schöpfung deutscher Cultur. Der Ausbau der Städte lag dem König ebenso am Herzen, besonders die Verschönerung der Hauptstadt, wo er die reichen Ein-
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