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1. Das Mittelalter - S. 11

1897 - Leipzig : Dürr
11 b) Altgermanisches Bauernleben. Jagd und Fischfang, vor allem aber Herdenzucht und Ackerbau waren die Hauptbeschftigungen, mit denen die Germanen ihr Leben erhielten. Wo Gelegenheit sich darbot, diesen Beschftigungen nach-zugehen, da lieen sie sich nieder. Dabei siedelten sie sich nach Sippen in einzelnen Gehften, mehr noch in Drfern an. Aber auch in den Drfern waren die einzelnen Gehfte durch Grten und Wiesen von einander getrennt. Jedes Dorf, zuweilen auch mehrere, bildete eine Markgenossenschaft. Denn nur das umzunte Gehfte war wirkliches Eigentum des einzelnen Bauern; alles andere Land, welches von der Grenze der Dorfflur, der Mark, umschlossen war, gehrte allen Hofbesitzern. Dabei wurde das Ackerland nach der Zahl der Hfe in gleiche Teile geteilt und diese alljhrlich unter die Hofbesitzer verlost. Erst spter ging wenigstens das Ackerland in den festen Erb-besitz der einzelnen Familien der; auf ein Gehfte kamen da ungefhr 30 Acker Landes. Die Nutzung der Weidetriften, des Waldes und der Gewsser aber blieb als Almende" ein gemeinsamer Besitz der Markgenossenschaft. Da durfte jeder Hofbesitzer frei jagen und fischen, Holz schlagen und sein Vieh mir auf die Gemeindeweide treiben. Der feste Hofbesitz und der Anteil an der Almende machten die Hufe" aus. Zur Bestellung des Ackers bediente sich der Germane frhzeitig des Eisenpfluges. Man erbaute vornehmlich Hafer und Gerste, bald aber auch Korn und Weizen. Daneben wurden Hirse und Flachs, Rettige, Mhren, Rben und Bohnen angebaut. Von den Rmern lernten die Germanen die Dreifelderwirtschaft, d. h. sie lieen auf jedem Stck Ackerlandes regelmig Sommersaat, Wintersaat und Brache abwechseln; ebenso drangen Obst-, Wein- und Gemsebau vom rmischen Gallien her in Germanien ein. Den Hauptwert aber legten die Ger-manen auf Viehzucht, und in Herden aller Art bestand ihr vor-nehmlichster Reichtum. Das germanische Rind war nicht stattlich, das Pferd zeichnete sich mehr durch Dauerhaftigkeit als Schnheit aus. Besonders aber wurde Schweinezucht getrieben; auch Schafe und Ziegen, namentlich aber zahlreiche Gnseherden bevlkerten die Gemeindetriften germanischer Drfer. Hans- und Feldwirtschaft lag den Frauen und Unfreien ob. Daneben hatten die Frauen auch fr die Herstellung der Kleidungs-stcke zu sorgen. Sie spannen den Flachs und die Wolle und webten
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