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1. Das Mittelalter - S. 28

1897 - Leipzig : Dürr
alle Germanenvlker des abendlndischen Festlandes unter der Franken-Herrschaft vereinigt. Nun galt es aber auch, dieses gewaltige Frankenreich gegen feind-liche Nachbarvlker zu schtzen. In mehreren Feldzgen entri Karl d. Gr. zunchst den spanischen Mauren das Land bis zum Ebro. Ebenso brach er die Macht der ruberischen Avaren, eines tatarischen Reitervolkes aus Asien, das sich seit dem 6. Jahrhundert an der mitt-leren Donau festgesetzt hatte, und nahm ihnen das Land zwischen Enns und Wiener Wald sowie das Alpengebiet im Norden des Adriatischen Meeres ab. Im Norden eroberte er von den Dnen das Land zwischen Eider und Schlei; im Osten entri er den slavischen Sorben das Land an der Saale und den bhmischen Czechen den Westen ihres Gebietes. Alle diese Grenzlnder machte Karl d. Gr. zu Marken und bertrug den Schutz und die Ver-teidigung derselben sogenannten Markgrafen. So hatte Karl d. Gr. seinem Frankenreiche eine gewaltige Aus-dehnung verschafft. Zu dieser groen ueren Macht fgte er aber auch noch den Glanz der rmischen Kaiserkrone. Die Rmer hatten den Papst Leo Iii. aus der Stadt verjagt, und dieser war zu Karl d. Gr. geflohen. Da lie der Frankenknig das Oberhaupt der Kirche nach Rom zurckfhren, erschien dann im November 800 selbst in Rom und wurde am Weihnachtstag dieses Jahres von Papst Leo in der Kirche des heiligen Petrus zum rmischen Kaiser gekrnt. Damit hatte die Verbindung zwischen Papsttum und frn-kischem Knigtum ihren Abschlu erhalten; der Frankenknig war der oberste Schirmherr des Papstes und der rmischen Christenheit ge-worden, und Karl d. Gr. hatte das rmische Kaisertum des Abend-landes auf christlich-germanischer Grundlage wieder aufgerichtet. Nur einer Persnlichkeit wie der Karls d. Gr. war es mglich, so Gewaltiges zu schaffen, und in seiner Person sowie in seiner Um-gebung kam die ganze Groartigkeit seiner riesigen Schpfung zum Ausdruck. b) Die Persnlichkeit Karls d. Gr. und sein Hof. Karl d. Gr. war zum Herrschen geboren, ,und schon in seiner uern Erscheinung prgte sich das sichtbar aus. Auf einem wuchtigen Krper sa ihm ein groer, runder Kopf mit stattlichem Haupthaar und langem, nach frnkischer Sitte herabhngendem Schnurrbart unter der stark hervortretenden Nase. Aus seinen Augen sprachen Herzens-
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