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1. Das Mittelalter - S. 85

1897 - Leipzig : Dürr
85 - Adel und Städte, die Stnde des Reiches, standen sich in er-bitterter Feindschaft gegenber und rsteten fortgesetzt zum entscheiden-den Kampfe. Nach dem Vorbild der Städte hatten sich Ritterbnd-nisse zufammengethan; der schwbische und rheinische Stdte-buud wareu neu aufgerichtet und erweitert worden, und schlielich bildete sich auch ein Bund der rheinischen Fürsten, der gegen die Ritter und Städte gerichtet war. Im Sden kam der Stndekampf zum Ausbruch. Herzog Leopold von sterreich griff im Bunde mit den sddeutschen Fürsten und Rittern die Schweizer Eid-genossen an; bei Sempach aber, 1386, wurden er und seine adligen Genossen von den' Schweizer Bauern bis zur Vernichtung geschlagen (Arnold Winkelried). Leopold von sterreich fiel, und auch in der Schlacht bei Nfels, 1388, wiesen die Schweizer einen abermaligen Versuch der Habsburger, sich ihres Landes zu bemchtigen, siegreich zurck. Darnach entbrannte der Stndekampf auch im Westen des Reiches; es kam zum groen Stdtekrieg von 1388. Aber trotz ihrer Bndnisse erlagen die Städte. Bei Dffingen wurde der schwbische Bund vom Grafen Eberhard dem Greiner und 'seinem Sohn Ulrich geschlagen; bei Worms erlitten die rheinischen Städte ein gleiches Schicksal durch den Pfalzgrafen Ruprecht. Im Landfrieden zu Eger, 1389, muten die Städte ihren Bnd-nifsen entsagen; seitdem ging es mit ihrer politischen Macht zu Ende. Dazu wurde die allgemeine Verwirrung durch eine neue Kirchen-spaltnng vermehrt. Im Jahre 1377 war Papst Gregor Xi. von Avignon nach Rom zurckgekehrt und hatte so das babylonische Exil der Kirche" beendet. Nach seinem baldigen Tode aber hatte man nicht nur in Rom, sondern auch in Avignon wieder einen Papst ge-whlt, und seitdem gab es in der Kirche abermals zwei Oberhupter. Schlielich ballten sich auch im fernen Osten drohende Gewitter-wlken zusammen. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts hatten sich nmlich die osmanischen Trken in der Balkanhalbinsel fest-gesetzt und wurden nun von der untern Donau her eine Gefahr fr Ungarn, das neue Kronland, das Sigismund durch seine Ver-heiratung zu der luxemburgischen Hausmacht gewonnen hatte. König Wenzel, der bei guten Geistesgaben die Regierung mit den besten Absichten bernommen hatte, war infolge Mangels an That-kraft und willensstarker Ausdauer den Wirren seiner Zeit nicht ge-wachsen. Durch Mierfolge verlor er bald die Lust an den Regiernngs-geschsten und ergab sich mehr und mehr einem ausschweifenden, un-
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