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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. XV

1852 - Leipzig : Wigand
Einleitung. Xv Zweck der Weltgeschichte ist die gründliche Erkenntniss des Zu- standes der Erde und der Menschheit ohne Beschränkung auf Raum und Zeit. Derselbe ist jedoch in seiner Totalität unerreichbar, denn einmal fehlen in der Kette der Ueberlieferungen oft genug namhafte Glieder, vornehmlich ist aber den causalen Verhältnissen der geschichtlichen Fakta von den meisten älteren Historikern fast gar keine Rechnung getragen, und zum Andern, welches Menschen Geist ist im Stande, den Zu- sammenhang aller Fakta im großen Gebiete der Geschichte zu erkunden und auf die dunklen Partieen das nöthige Licht zu verbreiten? Und doch muss die Weltgeschichte nach diesem Ziele streben, sie muss sich bemühen, nicht nur den jetzigen Zustand der Dinge gründlich zu er- forschen und lichtvoll darzustellen, sondern auch alle früheren Zeiten, wenigstens in ihren Hauptepochen, mit demselben Lichte zu erleuchten und dadurch ein geschichtliches Gemälde der Erde und der Menschheit in seiner Thatsächlichkeit wie in seiner historischen Begründung aufzu- rollen. Ist ihr dieses gelungen, hat sie aus der Vergangenheit die Gegenwart erbaut, dann wird sie dem Denkenden auch einen nickt un- wichtigen Fingerzeig in die Zukunft geben, denn diese muss sich aus der Gegenwart Herauswickeln, wie aus der Vergangenheit die Gegen- wart erwachsen ist. Nutzen. Derselbe ist so vielfach, dass wir nur die wichtigsten Momente hervorheben können: 1) sie lehrt uns, dass die geistige Kraft stets größer ist, als physische Gewalt; 2) sie lehrt uns, dass alles Unglück, welches Herrscher, Völker oder Einzelne betroffen hat, immer zunächst Folge eigener Ver- schuldung ist, es sei denn, dass das Unglück die unmittelbare Folge einer Naturrevolution ist; 3) sie verbannt die Furcht, die Tochter der Unwissenheit, und warnt hinwieder vor allzu großer, einschläfernder Sicherheit; 4) sie macht uns bekannt mit den Vorbildern großer Tugenden und erhabener Charaktere, erfüllt dadurch unser Herz mit heiliger Bewunderung, erweckt energische Nacheiferung und erhebt das Herz zu der tröstenden Ueberzeugung, dass redliches, unver- drossenes Streben nach dem Edelsten und Höchsten nie eitel und vergeblich ist; 3) sie erweckt Liebe zum Vaterlande und zur Freiheit;
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