Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 5

1852 - Leipzig : Wigand
Allgemeiner Urberblick. 5 Geschichte, und ist in der That auch nicht viel mehr als Sage oder Mythe, welche aber, obgleich durch das dichterische Gewand und durch die glühende Bildersprache des Morgenlanders noch unkenntlicher ge- worden, dennoch für uns einen sehr erheblichen Werth hat, indem sich aus ihr einestheilö die geschichtlichen Fakten wenigstens annähernd ab- strahiren lassen, anderntheils uns aber auch zum Beweise dient, wie die Völker und die gesaminte Menschheit wirklich noch im Kindesalter stan- den. Daher auch die große Dunkelheit und Lückenhaftigkeit der Ueber- lieferungen. Gleichwohl stellt sich dem Kennerange der damalige Mensch schon als ein vollendetes Bild dar, es entdeckt an ihm schöne Anlagen, aber auch große Fehler, jugendliche Thatkraft, aber auch ge- ringe Erfahrung, Anfänge einer Civilisation, aber auch noch große Rohheit. Die Vermehrung des Menschengeschlechtes machte eine weitere Verbreitung desselben nothwendig. Die Flüsse wurden hier Führer. Die Verschiedenheit des Klima's und veränderte Verhältnisse 'des Bodcnö und der ganzen Natur führten Veränderung in den Bedürfnissen und in den Eigenthümlichkeiten der Menschen herbei. Denn das Klima äußerte überall Einfluss auf den Charakter und die äußere Form des Menschen. Mit den vermehrten Bedürfnissen wurden auch immer mehr Laute für die Mittheilung nothwendig. Diese schieden sich nach und nach in Dialekte und trennten sich später in Sprachen. Die Familien hiel- ten sich in Horden zusammen, deren Oberhaupt, Führer, Schiedsrichter und Gesetzgeber der Stammvater oder der Aelteste des Stammes war. — So war ein Anfang von staatlichem Leben gemacht. Der aus seiner feindseligen Jsolirung herausgetretene Mensch entsagte seiner ge- setzlosen Freiheit, er ward Bürger einer größeren Gesellschaft, eines Staates; allein was ward ihm dafür? Er richtete seinen Blick auf das Uebersinnliche, um sein Gemüth zu stärken, er ward Mitglied einer reli- giösen Genossenschaft; allein was fand er? Auf beide Fragen entneh- men wir die herrliche Antwort v.rottecks: ,, Neue Leiden hat sich der Mensch durch beides bereitet, er ist abwechselnd der Anarchie und Des- potie Opfer geworden, und hat seine heiligsten Ahnungen gegen blinden Wahn vertauscht. Priester haben seinen aufstrebenden Verstand unter- drückt, und Fürsten Huben Völker wie Heerden behandelt. Schon-sind Völkerräuber, Eroberer, Gründer von Weltreichen aufgestanden, und die Verkehrtheit der Menschen hat ihnen Weihrauch gestreut. Nur ein kleines Volk — die Juden — bewahrt kümmerlich das Kleinod der reineren Gottesverehrung, und ein anderes — die Phönizier — zieht die Friedenskünste dem Ruhm des Krieges vor. Auch sind, besonders im Abendlande, verschiedene, wiewohl unbehilfliche Versuche sichtbar, eine freie, rechtliche Verfassung zu erringen." Allmählich führte der Zufall oder die Beobachtung der Natur oder auch das mahnende Bedürfniss die Menschen auf Erfindungen. Eine
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer