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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 57

1852 - Leipzig : Wigand
Speciellc Geschichte. 57 den, die wieder in 10 Unterabtheilungen zerfielen. In dem ersten Hauptstamme nahm das Geschlecht der Pasargaden die vornehmste Stelle ein und in diesem das erlauchte Haus der Achämeniden. Die Geschichte vor Cyruö ist sehr dunkel und man weiß nur, dass die Zend- völker dem assyrischen Reiche unterworfen waren. Im Jahre 717 riss sich Medien los, gründete unter Dejoces ein eigenes Reich und herrschte auch über die Perser, welche einen Tribut zahlen mussten. Selbst die Geschichte des Cyruö ist theilweise noch Mythe. Das Alterthum hatte einen Wohlgefallen daran, von großen Männern wunderbare Jugend- geschichten zu erzählen, um dadurch darauf hinzudeuten, dass sic von Anbeginn von dem Schicksale zu Wichtigein auserkoren seien. Desshalb gab man auch der Jugendgeschichte des Cyruö eine zieinlich märchen- hafte Einkleidung. A st y a ge S war nämlich durch eine Traumdeutung so sehr in Schrecken gesetzt worden, dass er beschloss, seine Tochter Man- dane nicht an einen Fürsten, sondern an einen gemeinen Perser zu ver- heirathen. Denn er fürchtete, dass der aus einer fürstlichen Verbindung entsprossene Enkel ihn vom Throne stoßen möchte. Ja, er befahl sogar, das neugeborne Kind seiner Tochter zu tobten. Indessen wurde der Knabe durch das Mitleid der Frau des Hirten, dem die Ermordung des Knaben aufgetragen war, erhalten, und wuchs, der Kühnste unter seinen Gespielen, heran. Einst spielten die Hirtenknaben Krieg und Cyrus den König. Ein junger, edler Meder, welcher sich unter die Hirtenknaben gemischt hatte, wollte dem Cyrus nicht Folge leisten, und wurde vom Cyrus gepeitscht. Desshalb angeklagt, musste Cyrus vor dem Astyages erscheinen. Hier benahm er sich mit so edlem Anstande und mit solcher Freimüthigkeit, dass der König auf die Vermuthung kam, der wahre Sohn eines Hirten könne eine solche Sprache nicht führen. Er forschte der Sache genau nach, entdeckte die Wahrheit, und schickte seiner Tochter hocherfreut den wohlgestalteten, muthvollen Knaben zu. Hier gewahrte Cyrus mit Missbilligung das schmachvolle Joch, unter welchem seine Landsleute schmachteten. Desshalb begeisterte er seine Perser zur Selbst- befreiung. Im Jahre 560 erlag Astyages in der Schlacht von Pasar- gada, indem sein Feldherr, der früher von ihm grausam bestrafte Har- si a gus, zu Cyrus überging. Cyrus stieg aus den medischen Thron. Bald darauf wendete Cyrus seine siegreichen Waffen gegen Krösus, den König der Lydier und Schwager des Astyages. Dieser stellte sich, im Vertrauen auf seine Macht und auf ein mit den Babyloniern und den europäischen Griechen geschloffenes Bündniß (bekannt ist der del- phische Orakelspruch und des Krösus dreimaliger Schmerzensruf: So- lon, Solon, Solon!), ihm entgegen, wurde aber geschlagen, gefangen, seine Hauptstadt Sardes erobert, und sein Reich, nebst ganz Kleinasien, mit Persien vereinigt (548). Nun wendete sich Cyrus nach Syrien und Arabien, eroberte Babylon, theilweise durch die List des Zopyrus, theilweise durch die Abgrabung des Euphrat, indem er während seines
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