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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 70

1852 - Leipzig : Wigand
70 Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt. Bis hierher verfolgte mun seine Laufbahn, abgerechnet die Urithat der Hinrichtung seines Freundes Philotas und dessen Vater Parmenio, und die Narrheit, sich für einen Göttcrsohn erklären zu lassen, mit In- teresse, denn sein blutiges Eroberungswerk, das eine Schicksalsnothwen- digkeit war, wurde durch schöne Charakterzüge verherrlicht; aber von jetztab verfallt er in asiatischen Despotismus, in furchtbare Schlemmerei, die ihn zudem eigenhändigen Morde des Clitus (seines Busenfreundes, der den Alexander nicht über Castor, Pollux und Herkules stellen will) und zur Hinrichtung des Kal li si Heues, der sich nicht, gleich den Asiaten, vor dem Könige niederwerfen wollte, hinriss, und in wilde Eroberungssucht, die ihn zum indischen Kriege (327—324) führte. Als er aber bis an den Hyphasis vorgedrungen war, erwachte in seinen Kriegern die Sehnsucht nach der Heimath und ein Aufstand der- selben nöthigte den Alexander, zwischen den Flüssen Indus und Ganges wieder umzukehren, als er 600 Meilen von Macédonien entfernt war. Ein Theil des Heeres inachte die Reise zu Wasser bis nach Babylon, wo man im Februar 323 ankam. Durch die Anlegung neuer Städte wurde der Handel mit Indien erleichtert und gesichert und die Länder- und Völkerkunde merklich gefördert. Gegen.die besiegten Völker verfuhr Alexander mit vieler Scho- nung. Zur Verwaltung der bürgerlichen Angelegenheiten ernannte er Behörden aus den Eingebornen der Länder. Die Religion, die Sitten und Gebräuche ließ er unangetastet, und sicherte sich dadurch die Ruhe in diesen Staaten und den Gehorsam der vielen bezwungenen Völker. Viele kühne Eroberungspläne bewegten vielleicht jetzt noch die Brust des jungen Eroberers, allein die Pulse seines Herzens sollten bald still stehen. Der Tod ereilte ihn unvermuthet und plötzlich, am 21. April 323 vor Christo, im 32. Jahre seines Lebens. Sein kaum ent- standenes Weltreich, das vom adriatischen Meere bis an den Indus reichte, stürzte zusammen, und Niemand war kräftig genug, die unge- heuren Trümmer desselben wieder zu einem Ganzen zu ordnen. §.4. Geschichte der Nachfolger Alcrander's. Das Weltreich Alerander's, das selbst von dem stolzen Karthago und dem mächtigen Rom mit Gesandten beschickt wurde, war mit des Eroberers Tode verwaiset, denn es war weder im Innern geordnet, noch hatte es einen kräftigen Beherrscher zu hoffen. Der Bruder Alerander's, Phi- lipp Arrhidäus, war blödsinnig, sein Sohn Herkules (von der Barsine) noch Kind, und sein Sohn Alexander (von Rorane) ward erst nach des Vaters Tode geboren. Daher konnte es nicht fehlen, dass die Generale und Freunde Alerander's das Reich als ihr Erbe ansahen und sich bei einer gemeinschaftlichen Berathung in folgender Weise theil- ten: Perdikkas und Leonnatus wurden Vormünder des Soh-
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