1852 -
Leipzig
: Wigand
- Autor: Winderlich, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt.
suchte der große Hamilkar, der in Karthago die demokratische Partei
gegen Hanno vertrat, sein Vaterland in Spanien zu entschädigen. Er
und nach ihm sein Schwiegersohn Hasdrubal eroberte Spanien bis
zum Ebro (236—221) und letzterer versprach den Römern, Saguntum
zu schonen. Als aber Hannibal, Hamilkar's großer Sohn, Sagunt
eroberte, entstand der zweite punische Krieg (218—201). nach dessen
unglücklichem Ausgange Hannibal Alles aufbot, um sein theures Va-
terland wieder empor zu bringen. Allein die Wachsamkeit Rom's ver-
trieb ihn, er floh zu Antiochus (195), fand dort nicht Gehör, ging zu
Prusias von Bithynien und nahm, da ihn dieser an Rom auslicfern
wollte, Gift. Nun bedrängte Massinissa, König von Numidien, das
geschwächte Karthago, nahm sogar zwei Provinzen weg, und Rom
sähe ruhig zu! Karthago, das ohne Rom's Erlaubniss keinen Krieg
führen durste, schickte Gesandte nach Rom wegen dieses Völkerrechts-
bruches und Rom sandte keine Hilfe! Endlich kam Cato als Vermitt-
ler, aber seine Anträge mussten verworfen werden, worauf des Cato
Wort: caeterum censeo etc. eine solche Berühmtheit erlangte. Da sich
nun die Karthager in Verzweiflung selbst gegen Massinissa zu helfen
suchten, sähe dies Rom als einen Friedensbruch an (!) und es entstand
der dritte punische Krieg (150—146), Hierüber siehe ebenfalls bei
Rom.
In Sicilien nimmt unter allen griechischen Colonien Syrakus
und nach diesem Agrigent die erste Stelle ein. Anfangs ein aristokrati-
scher Freistaat, erhebt sieb unter Gelon (Schlacht bei Himera) und
Hiero die Tyrannis (484—467) und darauf die demokratische Re-
publik. Um's Jahr 405—367 herrschte Dionysius als Tyrann.
Ihm folgte Dionysius 11., der, in seiner Jugend absichtlich in der
Erziehung vernachlässigt, durch Plato nicht gebessert werden konnte,
welcher zweimal an seinem Hofe lebte. Von 367—356 im Ganzen
glücklich im Kriege, aber als Mensch und Regent verwerflich, bemäch-
tigte sich Dion, während er in Jllyrien glücklich kämpfte, der Tyrannis,
welche dieser auch bis zu seinem Tode (346) behauptete. Dionysius,
unterdess nach Locri, der Vaterstadt seiner Mutter, geflüchtet, verübte
daselbst abscheuliche Gewaltthaten und gewann nach Dion's Tode sogar
wieder den ihm geraubten Thron. Die wegen seiner unerhörten Strenge
geflüchteten Bürger riefen nun Timoleon von Korinth zu Hilfe gegen
ihn und bald musste sich der Tyrann an ihn übergeben (343), worauf
er nach Korinth gesandt wurde und dort sein unordentliches, schwelge-
risches Leben fortführte, dadurch aber so in seinen Verhältnissen zurück-
kam , dass er mit Betteln und Unterrichtertheilen sein Brod erwerben
musste. Mit dem Sprichworte Jiovvaoq ¿v Koqiv&w bezeichncten
später die Griechen die Unbeständigkeit des Glückes. Wiederum ist
Syrakus eine Republik, denn Timoleon verschmähte es, die Tyrannis
zu erlangen, uitd vom Jahre 317—289 sehen wir den Agathokles,