Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 100

1852 - Leipzig : Wigand
100 Zweiter Zeitraum. Ii. Abschnitt. wieder geschlagen wurden. Niemand mochte sich mehr um das Consu- lat bewerben. Da erschien Marius und schlug in einer mehrtägigen Schlacht bei Air zuerst die Ambronen und darauf die Teutonen (102). Während dessen gingen die Cimbrer über die rhätischen Alpen-Ge- birge nach Italien, leiteten die Etsch ab, um bequemer über dieselbe setzen zu können. Lutatius Catulus zog sich vor ihnen zurück. Nun verband sich aber der herbeigeeilte Marius mit ihm und besiegte (101) diese gewaltigen Männer bei Verona, hatte aber auch mit den auf der Wagenburg befindlichen Weibern einen harten Kampf zu be- stehen. Nach römischen Berichten waren über 140,000 Cimbrer auf dem Schlachtfelde geblieben. In Sicilicn brach zu derselben Zeit (103 —99) ein vierjähriger Sclavenkrieg aus, welchen Marius, der 3 Jahre hinter einander Consnl war, ebenfalls dämpfte. Durch Be- siegung heimischer Unruhen aber, deren Anstifter er im Capitol belagern musste, gelangte dieser düstere Mann das sechste Mal zum Consulat. Die italischen Bundesgenossen hatten bisher alle Lasten mit getra- gen, welche die vielen Kriege Roms herbeiführten. Und dennoch war ihnen kein einziger der Vortheile zugekommen, welche daraus erwachsen waren, so oft man ihnen auch den gleichen Thcil daran versprochen hatte, wenn man ihres Beistandes bedurfte. Der Volkstribun Dru- sus brachte einst diese Angelegenheit in Erwähnung, wurde aber dafür ermordet. Dies war das Zeichen des Bruches für alle betheiligte Bun- desgenossen. Sie kündigten das Bündnijs den Römern auf und ver- einigten sich zu dem Plane, eine neue Republik für Italien zu bilden. Die Hauptstadt derselben sollte Corfininm sein, wo der Senat und zwei Consuln mit 12 Prätoren ihren Sitz aufschlagen sollten. Der Senat war klug genug, nachzugeben und erst den Latinern, dann allen Bundesgenossen das Bürgerrecht zuzugestehen. Denn es rückten bereits 100,000 Mann gegen Rom vor (88 v. Ehr.). Bald darauf entspann sich in Rom ein furchtbarer Bürgerkrieg, in welchem Marius und Sulla an der Spitze der Parteien standen. Der pontische König Mithridates hatte nämlich 80,000 Römer ermorden lassen, drang unaufhaltsam in die römischen Provinzen ein und bedrohte schon Ita- lien. Da erwählte man den Sulla zum Consul, und sendete ihn mit einer Armee von 80,000 Mann dem Mithridates entgegen. Marius fühlte sich zurückgesetzt und ließ sich, nachdem Sulla abgereist war, durch die niedrigste Volksclasse und 3000 bewaffnete Gladiatoren zum Feldherrn gegen Mithridates erwählen. Sulla kehrte eiligst zurück. Ein furchtbarer Kampf begann innerhalb der Mauern Roms. Ueber 100,000 Bürger verloren während dieses Krieges das Leben. Marius wurde für vogelfrei erklärt, Cajus Octavius und Cinna, ein Freund des Marius, zu Consuln erwählt. Sulla aber ging als Pro- consul nach Achaja. Marius floh auf die Trümmer Karthago's, wurde aber von Cinna zurück gerufen. Beide zogen nun an der Spitze
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer