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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 137

1852 - Leipzig : Wigand
Speciclle Geschichte. 137 Ihm folgte der schon hochbetagte Tacitus, welcher die Werke des Geschichtschreibers gleiches Namens durch Abschriften vervielfältigte. Aurel ins Pro bus (276 — 282) verdunkelte durch seine Kriegstha- ten sogar den Aurelianus, während er in Talent, Tugend und Libera- lität der Gesinnungen an Marcus erinnerte, iitdem er z. B. als der letzte Kaiser sich an den Senat um Bestätigung wandte. Ucberall, wo Ge- fahr drohte, war er an den Grenzen, demüthigte alle Feinde, namentlich Perser und Deutsche, verstärkte den Grenzwall vom Rhein zur Donau und fand noch Zeit genug, 70 Städte zu erbauen oder wieder herzu- stellen und Straßen, Kanäle, Brücken, Weinberge und andere nützliche Anlagen zu machen. Da er hierzu das Militär verwandte und auf strenge Kriegszucht hielt, so wurde er von ihm ermordet. Aurelius Carus, eben so tapfer als sein Vorgänger, aber minder gütig, wurde, nach der gewöhnlichen Erzählung, vom Blitze erschlagen (283). Sein milder Sohn Numerianus wurde von sei- nem Schwiegervater, dessen wilder und wollüstiger Bruder Carinus durch einen Tribun ermordet. Dadurch wurde C. Valerius Diocletianus (284 — 305) Alleinherrscher. Dieser außerordentliche Mann hatte sich aus dem niedrigsten Stande, fein Vater war Haussklave eines Senators, emporgeschwungen. Kein Kaiser hat mehr Energie besessen, keiner die Regierungskunst besser ver- standen, aber in keiner Zeit war auch ein solcher kraftvoller, weiser, in Geschäften bewanderter, in der Selbstbeherrschung wie in der Leitung Anderer gleich großer Meister nöthiger als jetzt, wo das Reich im Innern der Auflösung nahe und von Außen durch den Andrang der Barbaren auf das furchtbarste bedrängt war. Da er erkannte, dass er allein nicht im Stande war allenthalben zu wirken, bekleidete er seinen alten Waffen- genosskn M a r i m i a n u s H e r c u l i u s mit der Würde eines Mitkaiscrs mit der Bestimmung, dass beide Augusti wären und die volle Kaiserge- walt gemeinsam besäßen. Der Erwählte verdiente die Würde durch seine Thätigkeit und Tapferkeit, wenn er auch minder gebildet war. Aber noch waren die Geschäfte nicht zu bewältigen, desshalb wählte jeder noch einen Eäsar, jener den M a r i m i a n u s G a l e r i u s , einen Dacier von niederer Geburt, dieser den Flavius C o n st a n t i u s C h l o - rus, aus dem Hause des Claudius Ii., beide durch Feldherrnruhm und letzterer noch durch Mäßigung und Milde hervorragend. Diocletian blieb die Seele des Ganzen und hatte die unbestrittene Oberherrschaft. Alle äußeren und inneren Feinde wurden jetzt niedergeschlagen, nur Carausius hielt sich in Britannien als Kaiser bis an seinen Tod. Der Senat wurde fortan nicht mehr befragt, die Kaiser berathschlagten nur mit ihren Ministern. Von nun an wurde der Titel Dominus, welcher ursprünglich das Verhältniss der Knechtschaft bezeichnet, im Kanzleistile angewandt, das Diadem und orientalisches Hofgepränge angelegt und das Niederwerfen vor dem Kaiser eingeführt, wodurch Diocletian dem
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