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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 144

1852 - Leipzig : Wigand
144 Dritter Zeitraum. Ii. Abschnitt. Jahr 490 lehrte ein Magier, Mazdak, die Nichtigkeit des Standes- unterschiedes, wollte denselben vernichten, eine völlig ultradeinokratische Gleichheit einführen und sogar Güter - und Frauengeineinschaft durch- setzen. Der damalige König, Kovad, um dadurch ein Mittel gegen die übermükhige Aristokratie in die Hände zu bekommen, erklärte sich sür diese Lehre, dagegen erhob sich der dadurch bedrohete Adel und setzte Kovad ab. Der hierdurch entbrannte innere Krieg zwischen Königen der mazdakitischen und Adelspartei dauerte bis 331, wo es der Adel durchsetzte, dass ein Feind der Mazdakiten gewählt wurde. In solchem furchtbaren Gedächtniss stand noch die sociale Revolution des Magiers. Dieser König war K h o s r u N u sch i r w a n (831 — 579), welcher den wankenden Sassaniden-Thron wieder mit neuem Glanze uingab und außer seinen siegreichen Kämpfen auch als Beförderer der Kunst und Wissenschaft (er selbst las den Plato und Aristoteles und sorgte für gute Uebersetzungen) für Ackerbau und Gewerbe sorgte. In den unter seinen Nachfolgern entstandenen Verwirrungen floh sogar Kh o s ru Ii. zu dem griechischen Kaiser Mauritius, der jenem wieder zum Throne ver- half(591). Nach Mauritius Tode führte er aber bis 627 einen furcht- baren Krieg gegen Ostrom, um dadurch den Adel zu beschäftigen, wobei er selbst Constantinopel bedrohete, aber sich endlich zurückziehen musste, da Hcraklius Ctesiphon (Hauptstadt des Sassanidenreichs) zu nehmen im Begriffe stand. Ein Ausruhr endete Khosru's Leben 628. Jetzt war aber das Perserreich erschöpft und es wurde im Jahre 651 eine Beute der Araber. 8. 5. Geschichte der Deutschen. Kehren wir nach Europa zurück. Hier treten jetzt ganz neue Völker auf den Schauplatz der Ge- schichte. In Nordosten wohnten die Sarmaten, deren Sitze sich bis an das caspische Meer erstreckten. Am schwarzen Meere, an der Donau und zum Theil auch weiter nördlich, hausten die Geten, Dacier, Ba- starner, Pannonier und Japygen, nördlich von diesen, in Ostpreußen und Liefland, die Aestier und Veneder. Von allen diesen Völkerschaften aber kennt die Geschichte wenig mehr als ihre Namen. Gründlicher weiß sie von den Völkern zu erzählen, welche von der Weichsel bis an den Rhein, und von der Donau bis an die Nord- und Ostsee, folglih in Germanien oder Deutschland wohnten. Die Einwohner dieses Landes waren von hohem, kräftigem Körperbau, mit blonden Haaren und blauen Augen. Sie waren kriegerisch, lebten nomadisch (d. h. mit ihren Heerben zogen sie nach guten Weideplätzen umher), oder auch von der Jagd und vom Ackerbaue, welchen letztem fast allein die Weiber und die Sklaven bestellten. Die ganze Völkerschaft zerfiel in eine große Menge Stämme, welche nur die Sprache und verschiedene große Nalio- naleigenschaften mit einander gemein hatten, z. B. Gastfreundschaft, Freiheitötiebe, Tapferkeit, Achtung gegen die Frauen, Liebe zum Kriege, zum Spiele und Trünke. Unter den einzelnen Stämmen sind zu be-
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