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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 184

1852 - Leipzig : Wigand
184 I. Abschnitt. Aegypten. Artemid orus (100 v. Chr.), ein tüchtiger und viel- benutzter Geograph, hatte die Küsten des rothen, mittelländischen und selbst des atlantischen Meeres beschifft und ein Werk: Ta yswyga- (povfisva, hinterlassen, wovon jedoch nichts auf uns gekommen ist. Apoll od orus aus Athen (140 v. Chr.), Verfasser der auf uns ge- kommenen mythologischen Bibliothek, verbreitete sich in seiner versificir- ten Pericgesis mit Genauigkeit über den Westen Europa's und verfasste einen Commentar zu dem homerischen Schiffskatalog. Alexander, mit dem Beinamen Cornelius Polyhistor, behandelt in seinem die ganze Erde umfassenden Werke auch die Geschichte des jüdischen Volkes und das indische und ägyptische Kastenwesen. Besondere Wichtigkeit hat Posidonius, gewöhnlich der Rhodier genannt (135 — 51 v. Chr.). Er erkannte, dass der Mond die Ursache der Ebbe und Fluth sei, dass in den Neu- und Vollmonden die Fluthen größer seien, als in den Mondvierteln, den Mond hielt er um 52 und die Sonne um 13,000 Erdhalbmesser entfernt (erstere Zahl um Vs, letztere nahe um die Hälfte zu klein). Sein mathematisch- und physisch-geographisches System stimmt in den Hauptsachen mit Eratosthenes überein, jedoch bestimmte er die Größe etwas anders (s. oben). Die bewohnte Erde hielt er in der Mitte am breitesten und dieselbe laufe nach Ost und West schmal zu, jedoch seien die westlichen Länder schmaler als Indien. Er war Lehrer des Pompejus und Cicero. Als Astronom namhaft ist noch Gemi- n us, ein jüngerer Zeitgenosse und Epitomator des Vorigen. Er schrieb unter dem Titel Eigaycoyij sig za cpaivo^sva eine Einleitung in die Astronomie, welche sich über die Sphären, Klimate, Bewegung, Auf- und Untergang der Sonne, des Mondes und der Fixsterne verbreitet. Unter Anderem stellt er den Satz aus, dass die Erde von der Sonne aus nur als ein Punkt, von den Fixsternen aus, die aber keineswegs gleich weit entfernt seien, gar nicht gesehen werde. Die Erdbewohner theilt er in Synoikoi, Perioikoi, Antoikoi und Antipodes. Seine Schrift hält sich frei von allein astrologischen Aberglauben seiner Zeit. Elev- in e des fand, dass die Lichtstrahlen auf ihrem Wege durch die Luft nicht geradlinig, sondern in einer gegen die Erde concaven Krümmung hin- durchgehen. Nächst Eratosthenes ist Strabo aus Amasta (60 v. Chr. bis 24 n. Chr.) die nachhaltigste Stütze der wissenschaftlichen Geographie dieses ganzen Zeitraumes. Sein mit eben so viel Geist als Kenntniss geschriebenes Werk: rscoyqayixwv ßißloi 17, die uns das Glück fast vollständig erhalten hat, sind nicht blos eine Hauptquelle, sondern ein wahres Musterbuch der alten Geographie. Er schrieb nicht eigentlich für die Gelehrten, sondern für ein gebildetes Publikum und verflocht in sein Werk die anziehendsten und naturgetreuesten Schilderungen über Länder, Städte, Religion, Gesetze, Sitten und Gebräuche, die er meist aus eigener Anschauung kennen gelernt. Dabei ist seine Sprache klar,
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