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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 207

1852 - Leipzig : Wigand
Chorographie und Topographie. 207 auf dem entgegengesetzten Wege wiederholte, lernte das erstaunte Europa den wahren Umriss seines nachbarlichen Erdtheilcs kennen. §.1. Aegypten, der Säugling des Nilstromes, grenzte imn.an das Mittelmeer, im Osten an Arabien und das rothe Meer, im S. an Aethiopien, im Westen ohne bestimmte Begrenzung an Libyen und wurde von den alten Geographen meist zu Asien gerechnet. Von den 5400 Qm. seines Flächenraumes sind jedoch nur 7—8000 Qm. des Anbaues fähig, nämlich das 2—4 Ml. breite Nilthal, welches im W. von dem Libyschen, im Osten von dem Arabischen Gebirge eingeschl offen wird. Erstereö ist die Schutzwehr gegen das weitere Vordringen der libyschen Wüste. Die östliche Kette besteht aus dreierlei Gestein, näm- lich im S. aus rosenrothem Granit (davon die Obelisken, ganze Tempel und Kolosse), in der Mitte aus Sandstein von verschiedenen Farben (davon die Tempel), und im Norden aus Kalkstein (davon die Pyramiden). Gewässer: das Mittelmeer und der arabische Meerbusen; der Nil (o Nsilog, bet Monier Aiyvntog), entsteht aus den beiden Strömen Astapus und Astaboras, tritt nach zwei (jetzt sind deren mehr bekannt) Katarakten nach Aegypten, theilt sich 20 Ml. vor seiner Mündung in zwei Hauptarme, welche das Delta, früher wahrschein- lich ein Meerbusen, einschließen und strömte in 7 Mündungen ins Meer. Ein ganzes System von Kanälen, deren einer auch in den an- geblich von Menschenhänden gemachten See M öris führte, breitete das befruchtende Gewässer über das ganze Thal aus. Jener See hatte ehemals 40, jetzt nur noch 25 Lieues Umfang, und in seiner Mitte zwei Pyramiden. — Der Volkscharakter war düster, verschlossen, allem Freinden feindselig, die Lebensart frugal uitd einfach, wie die Kleidung. Nach Herodot sollen 7 Mill. in 20,000 Ortschaften das Nilthal be- wohnt haben, was bei der ungeheuren Fruchtbarkeit nicht eben unmög- lich ist; war doch Aegypten schon zu Jakob's Zeiten die Zuflucht dernach- barn und in späterer Zeit die Kornkammer Roms und Konstantinopels. — Das Land wurde eingetheilt in Oberägypten von der Nilinsel Philä bis Chemnis, M i t t e l ä g y p t e n von da bis zur Spaltung des Nil, und Unterägypten oder das Delta. Oberägypten (Thebais, jetzt Said) mit den Katarakten und den Inseln Philä und Elephantine. Am merkwürdigsten ist das hun- dertthorige Theben mit seiner Umgebung, wovon noch jetzt die impo- santesten Ruinen ägyptischer Bauart vorhanden sind. Dahin gehören: ») auf der Ostseite die beiden Obelisken vor dein Palast von Luror, deren einer jetzt auf der Place de Ja Concorde in Paris ausgestellt ist; der Tempelpalast von Karnak, mit einer Menge von zerbrochenen Säulen, Trümmern von Statuen, verstümmelten Kolossen, zerstörten Mauern, nebst Pforten und Pylonen, höher als irgendwo, Alles mit Skulpturen und Wandgemälden geschmückt, die noch jetzt in den prachtvollsten Far-
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