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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 208

1852 - Leipzig : Wigand
208 Ii. Abschnitt. den schimmern. Zu diesen führt von der Ruinengruppe von Luror aus, den ganzen 6000 F. betragenden Weg hindurch eine Allee von je 10 Fuß auseinander liegenden Sphinrkolossen, die großartigste Verbin- dungsstraße , die Menschen je angelegt. Auf der Westseite die Renn- bahn; außer andern unzähligen Trümmern die beiden Memnons- (Ammons-) Säulen, deren eine bei Sonnenaufgang harmonische Töne von sich gegeben haben soll; die riesenmäßigen Ueberreste von dem Grabmale Osymandias mit einem ungeheuren Granitfelsen, welcher erst von weiter Ferne als das Bild des Osymandias erscheint. Noch sind die in schauerlicher Oede in kahle Felsen gehauenen Katakomben, eine unterirdische Todtenstadt, größer als irgend anderswo, z. B. Indien, Italien, welche im Anfänge des Mittelalters von Anachoreten, jetzt von Troglodyten als Wohnungen benutzt sind. Da ist eine verwirrende Menge von Gemächern, Seitenkammern, labyrinthischen Gängen, Hallen, Treppen, Corridors, senkrechten Brunnen und in ihnen Schätze von alterthümlichen Geräthschaftxn, Zierrathen, Mumien, Papyrus- rollen , Hieroglyphen und bemalten Skulpturen, die alle möglichen Verhältnisse und Beschäftigungen des Lebens darstellten. Andere Städte sind: Lycopolis, mit der Verehrung des Wolfs; Ten- tyra (Dendera) mit dem Tempel, in welchem sich die drei Thierkrcise (Zodiaci) befanden, deren größter zur Zeit in Paris aufbewahrt wird; Hermont his, mit der Verehrung des Osiris und der Erziehung und Wartung des heiligen Stiers; Latopolis (Esne), mit der Vereh- rung des Fisches Latus; Antäopolis, wo nach der griechischen Sage Herkules den Niesen Antäus besiegte; Panopolis, früher Chemnis (Akinim), Verehrung des Pan, welchen nach der Mythe Osiris auf seinem Zuge nach Aethiopien als Reisegefährten mit genom- men hat; O m b o s (El Bueib), wo die Krokodile gezähmt und verehrt wurden. In Oberägypten lag auch das Land Gosen, worin auch einige Städte gelegen haben. Desgleichen gehören hierher noch meh- rerestädte am arabischen Meerbusen. — In Mittelägyptenziehen die Pyramiden und das Labyrinth die Aufmerksamkeit auf sich, doch sind hier die Monumente des Alterthums viel früher und viel vollständiger zerstört worden, als in Oberägypten. Das Labyrinth, nach Herodot von den Dodekarchen erbaut, soll 12 bedeckte Höfe, 1500 Zimmer über und eben so viele unter der Erde gehabt haben. 1799 wurden die Ruinen dieses Baues entdeckt, doch reichen sie nicht hin, um darnach sich den Grundriss herzustellen. Die Pyramiden waren nur in Mittel- ägypten zu finden, namentlich bei Memphis, wo auch die höchsten der- selben, von Cheops, Chephren und Myzerinus erbaut, standen. Die höchste Pyramide, von Cheops, soll ehemals 800 F. hoch gewesen sein und hat noch jetzt die Höhe von 163 F., demnach das höchste Gebäude auf Erden. Sie wurde von 100,000 Menschen in 20 Jahren erbaut. Sie soll mit ihren 4 Seiten genau nach den 4 Weltgegenden gerichtet
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