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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 214

1852 - Leipzig : Wigand
214 Ii. Abschnitt. kommen, ja Plinius hält Europa noch für den größten der drei Erd- theile und theilt ihm 3/12 "ltes Landes der Erde zu. Die Längenangaben schwanken zwischen 26,800 — 30,800 und die Breite zwischen 0000 und 12,700 Stadien. Der Name Europa wird bald vom Griechischen svqvg, breit, bald von der phönizischen Königstochter Europa, bald von einem Manne Europas abgeleitet. Am wahrscheinlichsten ist es, dass der Name von Phönizien ausgegangen, also semitischen Ursprungs ist, und zwar eine Ableitung des Wortes Erel>, Abend, Abendland, weil das Land von ihnen aus geaen Westen lag. Umgekehrt bezeichnen die Franzosen Vor- derasien als Levante. §. 1. Griechenland hat seinen Namen von den Römern er- halten , welche Volk und Land mit Oiaeoi und Graecia bezeichneten. Diese Benennung ist aber wieder von dem epirotischen Volksstamme der rqa.iv.ol hergenommen, welche in der Gegend von Dodona lebten, die bereits in den ältesten Zeiten den Namen Hellas führte, ein Name, der von den Griechen später zur Bezeichnung von ganz Griechenland benutzt wurde. Seefahrende Etrusker brachten den Namen rqaivoi nach Italien und die Römer wandten ihn zur Bezeichnung des gesamm- ten Volks an. Es grenzt im Norden an Macedonien und Jllyrien, im Osten und Südosten an das ägäische, im Süden und Südwesten an das jonische Meer. Die größte Ausdehnung von N. nach S. beträgt 75, von W. nach O. (vom Leukadischen Vorgebirge bis zum Vorgebirge Sunium) 36 Meilen. Der Flächenraum des Ganzen beträgt ungefähr 1850 Om. Dieser geringe Flächenraum, welcher nur in seinem nördlichen Theile (Epirus und Thessalien) eine compactere Landmasse (etwa y3 des Ganzen) bildet, steht in gar keinem Verhältniss zu der ungeheuren Küstenentwicke- lung von fast 750 Meilen, während Italien nur 580 und Frankreich nur 275 Meilen Küste hat, ein Umstand, der von jeher auf deu Geist und die Civilisation des Volkes mächtig eingewirkt hat. Auf unserm ganzen Planeten eristirt kein anderes Land mit so vielen Einbuchtungen und mit einer solchen Zerrissenheit des Küstensaumes, was in Verbindung mit der geographischen Lage, in der Mitte dreier Erdtheile, Griechenland zu einem der einflussreichsten Handelsländer prädestinirt. Auch in verti- caler Beziehung ist das Land ein vor vielen anderen begünstigtes, denn die Gebirge bilden eine Menge kleiner, abgeschlossener Berg-, Hügel- und Flachlandschaften, welche dem Gedeihen eben so vieler selbstständiger Staaten, durch deren gegenseitige Reibung die Kräfte des Volkes poten- zirt werden mussten, Vorschub leistete. Die Gebirge Griechenlands stehen mit den dinarischen Alpen in Verbindung. Die nördliche Grenze gegen Macedonien bildet ein hohes, zerrissenes und bewaldetes Kalksteingebirge, welches die Halbinsel quer durchschneidend, im westlichen Theile das Keraunische (Chimära-)
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