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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 223

1852 - Leipzig : Wigand
Chorographie und Topographie. 223 und größte aller jonischen Inseln ist Corcyra (bei Homer Scheria, jetzt Korfu), Sitz der nach Homer's Schilderung seekundigen und in Freude und Ueberfluss lebenden Phäaken, mit der „kunstgeschmückten" Residenz des Alkinous. Spater von Korinth aus colonisirt, gründete sie darauf selbst die Colonie Epidamnus, wegen welcher die Insel mit Korinth in Streit gerieth. Da von ihr Athen zu Hilfe gerufen wurde, ent- stand hieraus der peloponnesische Krieg. — An der Ostküste Kleinasiens liegen folgende wegen ihrer Größe und Fruchtbarkeit eben so sehr als wegen ihrer Cultur und Macht bemerkenswerthe Inseln: Tenedoö, der Schlüssel zu den Dardanellen. Das weinreiche und üppige Lesbos, nach Strabo das Vaterland des Alkäus und der Sappho, des Arion, Terpander, Pittacus, Theophrastuö, Diophanes uitd Anderer, hatte 5 Städte, unter denen die durch feine Bildung berühmten Städte M i- tylene und Methymna hervorglänzten. In der Nähe lagen nörd- lich die H e ka t o n n e si und südöstlich die drei Arg inu se n, berühmt durch den Seesieg der Athener im peloponnesischen Kriege. Chios (Skio), mit der Hauptstadt gl. N., in welcher Theopompus, Jon und Theokrit geboren wurden, erzeugte herrlichen Wein, schöne Feigen, trieb einen lebhaften Handel, pstegte Künste uitd Wissenschaften und hatte den Ruhm, das Vaterland Homer's zu sein. Seit den Greulscenen des Jahres 1822 ist die Insel verarmt und mit Trümmern bedeckt. Gleiches Schicksal hatte im Jahre 1824 die Insel Jpsara. Samos, das Vaterland des Pythagoras, war reich durch Handel und Industrie und hatte einen berühmten Heretempel. Noch jetzt liefert die Insel den besten Muskatwein und Oel der Levante nach Westeuropa. Patinos, früher weniger bekannt, erhielt seine Berühmtheit als römischer Verbannungs- ort, in welchem auch der Apostel Johannes lebte und die Offenbarung schrieb. Kos hallt noch jetzt wieder von dem Ruhme des Apelles und des Hippokrates, welche hier geboren wurden. Rhodus, 20 Qm. groß, die Insel Apoll's, dessen kolossale, über 100 F. hohe Statue am Eingänge des Hafens der Stadt Rhodus eines der Wunderwerke des Alterthums war, liegt am Eingänge in den Archipel, und war schon frühe durch Handel, Schifffahrt, durch Eisengießerei (Telchinen) und durch Pflege der Künste und Wissenschaften berühmt. Anfangs von orientalischer Bevölkerung besetzt, wurde sie später eine dorische Colonie. Aeschines und Aristophanes waren Rhodier. '— Cypern, die Insel der Venus, 240 Qm. groß (nach Andern 293 und 343 Qm.), hatte schön bewaldete Gebirge, darunter den Olympus, und einen unge- wöhnlichen Produktenreichthum, besonders Weizen, Wein, Oel, Feigen, Mandeln, Senf, Datteln; Büffel, Tauben, Bienen, Seesalz rc. Hieraus erklärt sich die industriöse Thätigkeit, besonders in Salben, Edelsteinen, Webereien u. s. w. Das wichtigste Produkt war jedoch das Kupfer, welches eine unerschöpfliche Erwerbsquelle der Einwohner wurde, denn die zahlreichen Hütten - und Hammerwerke lieferten außer
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