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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 245

1852 - Leipzig : Wigand
* Chorographie und Topographie. 245 §.5. Gallien wurde erst seit der Besitzergreifung durch die Römer genauer bekannt, und selbst die Nachrichten des Cäsar sind ver- hältnissmäßig wenig hinreichend. So fremd war die ganze Gegend von Gallien und Germanien, dass Herodot die Quellen der Donau im Lande der Celten an den Pyrenäen sucht. Die Ausdehnung des trans- alpinischen Galliens ging bis an den Rhein und die Alpen, umfasste also einen Theil von Deutschland, der Schweiz und der Niederlande nebst dem ganzen heutigen Frankreich. Von den Römern wurde das Land auch Gallia braccata (braccae, lange weite Hosen), eomata (wegen der langen Haare der Einwohner) und nllerior genannt. Gebirge: Pyrenäen, Alpen, No ns Cebenna (Sevennen), Mons Jura, Mons Vogesus und Silva Artluenna. Flüsse: Rhodanus (Rhone) durch den Lacu8 Lemanus (Genfer See), Aduris (Adour), Garumna (Garonne), Liger (Loire), Se- q u an a (Seine), Seal dis (Schelde), Mosa (Maas), Rhenus (Rhein). Den Boden schildern die Alten im Allgemeinen als fruchtbar. Ausnahmen davon machten die Sumpfgegenden an der Schelde und den Rheininündungen und die sandigen und unfruchtbaren Gegenden von Aquitanien (Les Landes). Der fruchtbarste Bezirk war der Süden, wel- cher durch die Gründung von Massilia sehr früh die Segnungen der Cultur genoss. Das Klima wird im Süden als mild und angenehm geschildert, während der Norden als rauh und stürmisch bezeichnet wird. Produkte: Gold in den Sevennen und in einigen Flüssen, Silber in den Sevennen, Eisen und Blei in Menge, ersteres besonders in dem Lande der Bituriger (um Bordeaux), die sich auch sehr gut auf die Gewinnung desselben verstanden; mehrere Salinen und Gesundbrunnen, von denen die bei Aqua Sertiä (Air) und Aqua Tarbellicä (Dacqs) die berühmtesten waren; Ge- treide, Hirse, Wein und Qel im Süden, schönes Weideland, herrliche Waldungen; Pferde, Hunde, Rinder, Schafe und Schweine waren berühmt. Durch die reiche Bewässerung an schiffbaren Flüssen wurde der Handel ungemein befördert, ja Tacitus giebt sogar die Nachricht (Ann. Xiii, 53), dass man bereits daran gedacht habe, den Rhein und die Rhone durch einen Canal zu verbinden. Auch die von den Römern angelegten großen Straßen über die Alpen und im inneren Lande waren von großem Nutzen. Zahlreiche Völkerschaften, deren man an 400 zählen will, bildeten die Einwohnerschaft Galliens, welche sich jedoch auf zwei Hauptstämme reduciren lassen, nämlich 1) Ureinwohner, als Aquitani (vonplinius, U. X. Iv, 17, irrthümlich für dieselben mit den Aremorici erklärt) und Ligyes oder Ligures und 2) Celten. Die Aquitanier bewohnten den füdwestlichsten Theil von den Pyrenäen nördlich bis zur Garonne und vom Ozean östlich bis nach Tolosa (Melalll, 2; Dio Cass. Xxxix, 46). Sie stammten wahrscheinlich aus Hispania und unterschieden sich voll- ständig in Sprache, Körperbau und Gesichtszügen von den Celten. Die
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