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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 250

1852 - Leipzig : Wigand
250 Ii. Abschnitt. Tacitus folgern, dass die Deutschen Autochthonen sein müssen, denn „Niemand mochte wohl Asien, Afrika oder Italien verlassen, um in solch unwirthbaren Gegenden seine Wohnung aufzuschlagen." Gleich- wohl giebt er zu, dass der Boden nicht absolut unfruchtbar sei, wenn er sich auch mehr für die Viehzucht eigne. Die gewaltigen Wälder, welche den Römern solches Grausen einflößten, bestanden aus (Sieben und Buchen, im Norden aus Nadelhölzern. Von den ungeheuren Eichen sagt Plinius, der selbst in Westphalen gewesen war: „Mit der Erde selber entstanden, von den Jahrhunderten unberührt, übersteigen die un- geheuren Stämme durch ihr kräftiges Leben alle sonstigen Wunder der Natur," und von den aus dem Erdboden hervortretenden Wurzeln dieser Riesenbäume sagt er, dass unter ihnen haben Reiter hindurch reiten können. Obstbäume gediehen nach Tacitus nicht. Diese Wildniss war mit zahlreichem Wilde, das der Jagdlust der Deutschen immer neue Nahrung bot, bevölkert, es fehlte aber auch nicht das Elenn (alees) und der Auerochs (nrns), welche den Römern so furchtbar erschienen, nebst einer Menge von Bären, Wölfen, Luchsen, Wildschweinen und wilden Katzen. Die Pferde und die Rinder waren nicht groß, aber stark und dauerhaft. Unter den Vögeln nennt Plinius den Krammetsvogel und einen besonders großen, dessen Federn im Finstern wie Feuer leuch- ten. Die Gewässer sind als fischreich berühmt. Das Pflanzenreich bot Getreide (Roggen, Hafer und Gerste), Rettige bis zur Größe eines Kinderkopfes; das Mineralreich Bernstein, Salz und Heilquellen (Aqua« Mattiacae, jetzt Wiesbaden, Plin. Hist. nat. Xxxi, 17, und Baden-Baden oder Aurelia aquensis). lieber das deutsche Volk, dessen Stämme, Lebensart u. s. w. be- halten wir uns vor in der Geschichte des Mittelalters das Nöthige zu sagen. §. 8. Britannia, so benannt von dem eingebornen Volk Brython, war der Gestalt und Lage nach lange dunkel, denn die Phö- nizier, welche diese Inseln besuchten, mochten sich um die geographischen Verhältnisse wenig kümmern. Herodot (Hi, 115) nennt sie Zinninseln (vijooi Kaaaivsqiösc), unter denen man auch die Scillyr Inseln ver- steht. Pytheas, der Britannien zur Hälfte umschifft batte, gab zuerst Gewissheit, dass es eine Insel sei, und von ihm rühren auch wahr- scheinlich die bei den Alten geltenden Bestimmungen über die (über- triebene) Größe und dreieckige Gestalt her (Strabo Ii, 204; Diod. V, 21 ; Plin. Iv, 16). Von ihrer Lage, so wie von den Richtungen der west- lichen Küsten Spaniens, Galliens und Germaniens hatte man wunder- liche Begriffe: Britannien sollte parallel mit den Küsten dieser Länder laufend, gegen Osten Germania, gegen Süden Gallia und gegen Westen Hispania zu Nachbarn haben (Tacit. Agric. 10. Vergl. Strabo Iii, 195; Caesar in Bell. Gail. V, 13; Melalll, 6). Noch fremder blieb die Insel Jerne (Irland). Strabo sagt, dass dort Menschenfresser hausen, und
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