Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 309

1852 - Leipzig : Wigand
Ii. Abschnitt. Specielle Geschichte. 309 der Serailsregierung, desshalb machten sich erst die entfernteren, dann die näheren Theile des Reichs unter eigenen Chalifen von dem Beherrscher der Gläubigen los und dieser sank bald zum bloßen Oberpriester herab. Es entstehen eine Menge Dpnastieen, erheben sich zu großer Herrlichkeit und sinken eben so schnell in Unbedeutendheit zurück. Dagegen machen in Asien die Turkmanen (Türken) ihren Namen weithin berühmt und schreck- lich, und ihren Streichen erlag auch endlich das byzantinische Reich, nachdem sie Jahrhunderte vorher auf den Trümmern des Chalifats mächtige Reiche gegründet hatten. Je näher unserer Zeit, desto geringer werden die chronologischen Fehler und Schwierigkeiten. Erstere beruhen meist auf der Ungenauig- keit der Schriftsteller, letztere auf dem Gebrauche mehrerer gleichzeitigen Acren und auf dem verschiedenartigen Jahresanfänge bei den einzelnen Völkern. Mit dem Jahre 1079 fängt die Aera des Sultan Dschela- leddin an, welche sich durch genaue astronomische Jahresbestimmung, die bis auf Secunden und Tertien berechnet ist, mit Frühlings-Anfang beginnt, 12 Monate zu 30 Tagen und 3 zugesetzte Tage enthält, und auch richtig berechnete Schaltjahre hat, auszeichnet. Die Abendländer rechnen von der Geburt Christi, die Oströmer und die Juden von der Erschaffung der Welt, jedoch mit verschiedenen Jahreszahlen, die Mu- hamedaner von der Hedschra an und andere orientalische Völker haben noch andere Acren. Ii. Abschnitt. Specielle G e sch i ch t e. §. 1. Karl der Große und sein Haus. Karl verdient mit Recht den Beinamen des Großen, denn er zeigte sich groß in seinen Thaten. Mit Umsicht erfasste er die Bedürfnisse seines Volkes und seiner Zeit, und führte mit Kraft das Nothwendige durch. Doch auch der Größte begeht bisweilen Fehler. Desshalb lassen wir für Lob und Tadel desselben die Handlungen sprechen, welche er während seiner 46jährigen Regierung (768 — 814) vollführte. Nach seines Vaters Tode übernahm er mit seinem Bruder gemein- schaftlich die Regierung, und als Karlmann starb, erbte er 771 das ganze väterliche Reich, und begann nun eine förmliche Umgestaltung des Staates. Namentlich war er für die Ausbreitung des Christenthums bemüht. In dieser Absicht begann er mehrere Kriege (772 — 803), gegen die muthvollen Sachsen, welche für die ererbte Religion und für die angestammten Gebräuche mit muthvoller Tapferkeit kämpften. Diese beunruhigten die Grenzen des fränkischen Reichs fast unaufhörlich, und bedrohten Karl selbst in seiner Hauptstadt Aachen. Sie wurden
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer