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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 319

1852 - Leipzig : Wigand
319 Spccielle Geschichte. §. 3. Die westeuropäischen Länder. In Spanien befreite man sich mit Kraft von dem lästigen Joche der Araber. Die spanische Freiheit schlug an den Gebirgen Asturiens, wo die Araber in dem Treffen bei der Höhle von Cavadonga zuerst besiegt worden waren, gedeihliche Wurzel. Aus den kleinern Staaten bildeten sich nach und nach zwei größere, Casti lien und Arragonien. Der ruhmvolle, spanische Held Don Rodrigo Diaz, Graf von Vivar, gewöhnlich Cid oder el Campeador (derkämpfer)genannt (ff 1099), machte die maurischen Fürsten von Toledo und Sevilla seinem Könige Alphons Vi. (1033—1965) zinsbar, und eroberte das schöne Va- lencia. Auch Portugal verloren die Mauren. Dieses Land wurde aber erst 1095 unter Heinrich von Burgund eine von Spanien unab- hängige Grafschaft. Doch ward die Ersireitung des Landes den Chri- sten nicht eben leicht, dcnir die Mauren hatten einen' eben so heftigen Religionseifer, als die Christen, oder sie erhielten nicht feiten mächtige Hilfe aus Afrika, oder die Kraft der Araber erfrischte sich durch Dyna- stieenwechscl. Die glänzendste Zeit des spanischen Chalifats war unter Abdorr Ham an 111. (912 — 961), nicht allein durch den Glanz der Waffen, sondern auch, und noch mehr unter seinem gelehrten Sohne Hakem Ii. (961—976), durch die herrliche Pflege der Wissenschaften. Die Hauptstadt Cordova hatte über 1 Mill. Einwohner; das Land südlich vonr Duero über 25 Mill. Einwohner uird war mit vielen volk- reichen Städten (darunter mehr als 80 erster Größe) bedeckt und vortreff- lich angebaut und heitere Geselligkeit verschönte das Leben. Bergbau, Gewerbfleiß und Handel, besonders mit Constantinopel, standen in der Blüthe und die Pracht der Hofhaltung und Paläste grenzt an's Fabel- hafte. Unter Hcd sch am Ii. (976 —1013) hielt der kunstsinnige, kluge und tapfere Vezier Almanzor, nebst dem Cid der berühmteste Name in der arabisch-spanischen Kriegsgeschichte, das Reich aufrecht, aber nach ihm zerfiel cs in viele Staaten durch Selbstbefreiung der Statthalter. Allein sie erlagen fast jämmtlich dein zu Hilfe gegen die Christen gerufenen König Jussuf aus der Dynastie der schwärmerischen Morabethen, welcher demnach nicht nur das gesammte maurische Gebiet in Spanien, sondern auch Marokko beherrschte (1087). Doch hatten in dieser Zeit die christlichen Waffen im Allgemeinen daö Uebergewicht, welches auch die 1120 zur Herrschaft gelangte fanatische Sekte der Almohaden nicht mehr zu brechen vermochte. Frankreich zerfiel zur Zeit Hugo Cap et's (987 —996) in viele fast selbstständige Gebiete, deren Inhaber den König fast nur alö Primus ínter pares betrachteten und nur durch Hugo's Üebermacht zur Anerkennung der Lehnsoberherrlichkeit gezwungen werden konnten. Diese Kronvasallen standen nur in lockerer Lehnsverbindung mit dem Könige, hüteten sich aber dieses Verhältniss zu brecheir, uin nicht ihren After- vasallen das Beispiel des Treubruchs zu geben. Ihre Streitigkeiten
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