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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 361

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 361 er 1226 einen Reichstag nach Cremona berief. Da Mailand aber dem Kaiser den Eintritt in die Stadt versagte, erklärte Friedrich die Reichs- acht wider die Stadt. Nur durch des Papstes Vermittelung wurde die Angelegenheit beigelegt. Der Tod des sanften und nachgiebigen Honorius und die Wahl des wenn auch greisen, doch energischen und unbeugsamen Gregor Ix. (1227) waren harte Schläge für die Plane Friedrich's. Schon bei dem Notificationsschreiben an den Kaiser drang der Papst mit ernster Sprache auf den Kreuzzug, und tadelte zugleich den Kaiser ob seiner üppigen Lebensweise, die besonders in pimelo sexti nicht war, wie sie sollte. Friedrich erkannte alsbald seinen Gegner und sähe ein, dass er nun nicht mehr ausweichen könne, daher schiffte er sich noch in demselben Jahre mit etwa 40,000 Mann in Italien ein, kehrte aber, als ihn und die Leute eine Krankheit befiel, sofort zurück, um sich in den Bädern von Puzzuoli wieder herzustellen. Bei dieser Nachricht gerietst Gregor außer sich vor Zorn, ließ es ganz ununtersucht, ob Friedrich krank sei oder nicht, sondern sähe nur die 16jährigen Anstrengungen plötzlich vereitelt, bestieg daher am Michaelistage 1227 die Kanzel von Anagni und be- legte alle Länder des Kaisers mit dem Interdikt. Wie nachdrücklich sich auch Friedrich vertheibigte und wie sehr er auch für das folgende Jahr den Kreuzzug versprach, Nichts fand vor dem Papste Beachtung. Da beschloss er der Welt zu zeigen, dass er auch trotz des Bannes nach Jerusalem ziehen könne und schiffte sich 1228 im August ein in Begleitung seines treuen Freundes Herrmann von Salza. Aber wie sehr ihm auch anfangs Alles als Retter entgegen eilte, des Papstes Bannfluch scheuchte bald die meisten Pilger aus seiner Nahe, ja die Großmeister der Templer und Johanniter verriethen ihn sogar, als er eine Wallfahrt an den Jordan machte, an den ägyptischen Sultan Kamel; dieser aber schickte den Brief an den Kaiser und drückte ihm seine Hochachtung aus. Solcher Edelmuth bewog Friedrich zu freundschaftlicher Annäherung an Kamel, was ihm den Verdacht der Ketzerei, des Unglaubens und der Hinneigung zum Islam zuzog. Im Februar erhielt der Kaiser die heiligen Orte nebst einem Küstenstrich vertragsmäßig, hielt, unbekümmert um das leidenschaftliche und unsinnige Toben des Patriarchen Gerold von Jerusalem, ¿er über Jerusalem und das heilige Grab das Juterdikt verhängte, einen feierlichen Einzug in die heilige Stadt und setzte sich selbst die Krone aus. Nun kehrte er aber so bald als möglich um, und erschien Allen unerwartet, denn er war für tobt ausgegeben worden, in Italien und zwang in Kurzem den Papst zur Aussöhnung (1230), worauf er durch Petrus de Vin eis ein vortreffliches und umfassendes Gesetzbuch für seine Erbländer verfassen ließ. Schon im folgenden Jahre empörten sich die Lombarden auf's Neue. Ergrimmt sprach der Kaiser wieder die Reichsacht gegen sie aus und verband sich mit dem Papste, welcher von
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