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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 365

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 365 Dichter, Gesetzgeber und Jäger, mit dem Kreuz bezeichnet und das Kreuz gegen sich gepredigt sehend, mit 7 Kronen oft keiner mächtig, von Chri- sten verrathen und von Sarazenen geehrt und geschützt, heftig in der Liebe wie im Hass, fromm und Ketzer, in seiner Ansicht über Kirchen- thum und Papst seiner Zeit weit voraus und doch ihr huldigend, wenn es ihm Vorthcil brachte, einen Städtebund bekämpfend und doch die Städte anderswo hebend, endlich fast sein Ziel erreichend vom Schicksal selbst erreicht, ist Friedrich eine schwer festzuhaltende, schwer zu begrei- fende und doch bei allen Fehlern bezaubernde und unwiderstehliche Er- scheinung. Erst nach seinem Tode fühlte man, was der Lebende ge- wesen, was er gethan und gehalten hatte. Die beste Lobrede für ihn ist die folgende trostlose Zeit." Konrad Iv. (1250 — 125i) sähe jetzt allen Zorn des Papstes vom Vater auf sich übergetragen, und konnte sich in Deutschland nicht halten. Der Papst verschenkte seine Kronen und regte Staat und Kirche gegen ihn auf. Sich nach Italien wendend und die päpstlichen Truppen besiegend, starb er plötzlich (1254) an Gift, das ihin wahrscheinlich Manfred, feilt Halbbruder, beigebracht. Letzterer bestieg nun, unbe- kümmert um den Papst, den Thron beider Sicilien und führte in des zweijährigen Konradin's Namen die vormundschaftliche Verwaltung. Nach Konrad's Tode ward Wilhelm von Holland allgemein als König anerkannt, starb aber schon 1256 in einem Kriege wider die Friesen, während der grässliche Untergang Ezzelino's die Macht der Ghibellinen in Oberitalien für immer brach. Manfred starb 1266, Enzius im Kerker und Konradin auf dem Schaffet (1268)! Sein Erbland hatte Karl von Anjou, Bruder Heinrich's Ix., durch Verbeirathung mit Beatrix von Neapel vom Papste als Lehen erhalten, aber die Härte und der Uebermuth der Franzosen führte eine durch Johann von Pro ei da hervorgerufene Verschwörung herbei, welche ihr schreckliches Ende in der si c i l i a n i sch e n Vespe r (1282) fand, in Folge deren Manfred's Schwiegersohn, Peter Hl. von Arragonien, zum Herrn von Sicilien erhoben wurde. Nun erhoben zwei Parteien der deutschen Fürsten, die Erzbischöfe von Köln und von Trier an ihren Spitzen, zwei Könige: Richard von C o r n w a l l i s (1257 —1272) und Alphons von C a st i l i e n, genannt der Weise. Letzterer kam nie nach Deutschland und Ersterer that dies nur, um die Habgier der Fürsten, die ihn gewählt, zu befrie- digen. Auch nach Italien kam er nicht, wiewohl Papst Alexander Iv. ihn zum Empfange der Kaiserkrone eingeladen. Sein Tod beschloss feine den deutschen Fürsten so angenehme Regierung, deren sich auch die Lombardei zur Befestigung ihrer Freiheiten erfreute, zu früh, und diese Zeit ist die für Deutschland so schmach- und unheilvolle des sog. Interregnums, in welcher Fürsten und Bischöfe ihr Faustrechtsunwesen so weit trieben, dass sie endlich selbst zur Einsicht kamen und zum Nach-
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