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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 367

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 367 Zug bestand aus 600,000 Franzosen, Lothringern, Flandrern, Nor- mannen und Italienern, darunter 100,000 Reiter und 300,000 streit- bare Männer. Aber schon der griechische Kaiser Alerkus inachte dem ungeheuren Kriegshcere nicht geringe Schwierigkeiten und ließ es end- lich, nachdein ihm der Lehnscid geleistet und das Versprechen gegeben worden war, alle den Türken abgenommenen Länder und Städte dem griechischen Reiche zurückzugeben, nach Asien übersetzen. Aber hier er- wartete die Kreuzfahrer eine dornenvolle Bahn, das Heer wurde durch schwierige Belagerungen und Schlachten vermindert, durch die Schlau- heit des Alexius und durch Unkunde des Landes und Weges ermüdet, durch Mangel an Lebensmitteln und durch Abtrennung einzelner Haufen zu anderen Zwecken (Balduin z. B. gründete in Edessa am Euphrat eine eigene Herrschaft) entmuthigt. Zwar erfochten die Christen Siege auf Siege, namentlich bei Doryläum einen glänzeitden Sieg (1097), aber sie mussten auch jeden Fußbreit Landes erobern und die Belage- rung der Stadt Antiochia kostete eine Omonatliche Anstrengung, ehe sie 1098 eingenommen werden konnte. Und als dies endlich gelungen war, wurde das Kreuzheer in der Stadt durch den Sultan von Mossul eingeschlossen, wodurch alsbald eine so furchtbare Hungersnoth einriss, dass fein Untergang unvermeidlich schien und Verzweiflung sich Aller bemächtigte. Da entflammte die Auffindung der heiligen Lanze durch einen Mönch , Peter B a r t h o l o m ä u s , die ausgehungerten, halb- nackten Kreuzfahrer zu einem mächtigen Ausfälle und Kampfe gegen die Belagerer, in Folge dessen sich ihnen der Weg nach Jerusalem öffnete. Als nun das Kreuzheer unter namenlosen Anstrengungen und zusammen- geschmolzen bis auf 60,000 Mann auf die Höhen von Emaus kam, von wo sie zum ersten Male die heilige Stadt erblickten, da fiel es nieder auf die Kniee unter Thränen und Lobgesängen. Aber noch war ein schweres Werk zu vollbringen, die Eroberung der Stadt selbst, welche endlich nach 39tägiger Belagerung, am 16. Juli 1099, gelang. „Schrecklich war das Loos der Ueberwundcnen, durch deren Ermordung blinder Religionseifer eine heilige Pflicht abzutragen glaubte, lieber die Treppe der Moschee rieselte das Blut von 10,000 erschlagenen Sa- razenen ; die Juden wurden in ihrer Synagoge verbrannt; keines Alters, keines Geschlechtes wurde geschont. Erst als die Rache gestillt, die Raubgier befriedigt war, kehrte christliche Demuth, Büßfertigkeit und frommer Sinn in die Gemüther zurück, und nun sah man dieselben Menschen, die kurz vorher wie rasende Thiere gewüthet, entblößten Hauptes und baarfuß" nach dem heiligen Grabe ziehen, um Gott zu danken für das Gelingen des Werkest Den Führer, Gottfried von Bouillon, rief man sofort zum König von Jerusalem aus. Dieser aber nahm den Königstitcl nicht an, sondern nannte sich nur Schutzherr des heiligen Grabes. Nach ihm wurde sein Bruder Bal- duin 1100 zum König von Jerusalem ernannt und nahm auch den
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