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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 379

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 379 (1241) veranlasste Bela Iv. (1233—1270) zur Herbeirufung von deutschen und italienischen Colonisten, welche die Stadt Ofen (1243) erbauten, Weinberge anlegten und den Bergwerksbau erneuten. Mit Andreas 111. starb 1300 das Haus Arpad's aus. — Die Länder östlich von Ungarn blieben immer noch Heerde wilden Treibens barba- rischer Völker. Das byzantinische Reich war zur Zeit, alö Al er ins (1081 — 1118) die Regierung antrat, durch die Türken im Osten, die Normannen im Westen und ungenannte Völkerschwärme an der Donau geängstigt und im Innern von Verschwörungen und geheimem Verrätst zerrüttet, sohin für einen Beherrscher kein wünschenswertster und wonne- verheißender Besitz. Dazu kain der durch die heiligen Streiter hervor- gerufene Sturm, der Alles zu verschlingen drohend, von Westen nach Osten brausete. „Alerius aber steuerte das kaiserliche Schiff mit Ge- wandtheit und Muth durch die Stürme. An der Spitze seiner Armee war er kühn im Gefecht, reich an Kriegslisten, unermüdlich in Beschwer- den, stets bereit seine Vortheile zu benutzen und sich aus seinen Nieder- lagen mit unerschöpflicher Kraft wieder erhebend. Er stellte die Zucht des Feldlagers wieder her, und schuf ein neues Geschlecht von Männern und Soldaten durch sein Beispiel und seine Vorschrift. Im Verkehre mit den Lateinern war er schlau; sein scharfer Blick durchdrang das neue System einer unbekannten Welt, und seine überlegene Politik hielt die Interessen und Leidenschaften der Kreuzfahrer, die ihn dafür mit dem Namen Betrüger und Heuchler brandmarkten, im Gleichgewichte. In einer langen Regierung von 37 Jahren bezwang und verzieh er den Neid derjenigen, die einst seines Gleichen gewesen; die Gesetze kamen wieder zu Ansehen, die Künste und Wissenschaften fanden Gunst und Pflege, die Grenzen des Reichs in Europa und Asien dehnten sich wieder aus, und das Scepter des Ostens verblieb den Komnenen bis in's dritte und vierte Glied." (Gibbon.) Durch einen Militäraufstand aus den Thron gehoben, schloss er sogleich mit den Türken einen nachthei- ligen Frieden, um sich mit Kraft gegen den Herzog der Normannen Guiscard, welcher nach der griechischen Krone trachtete, wenden zu können, und verband sich, als er dreimal geschlagen worden war, mit Heinrich Iv., wodurch Guiscard genöthigt ward, zum Schutze Gregor's nach Italien zu eilen. Doch schon 1084 war Guiscard wieder sieg- reich in Griechenland, da machte der Tod seinem Streben ein Ende. Dann unterwarf Alerius die nach Thracien versetzten Paulicianer, dehnte die Grenzen des Reichs in Kleinasien nach dem Tode des Sultan Soliman wieder bis Nicomedien aus und schickte, um dem Andrange von jener Seite zu begegnen, eine Gesandtschaft zu der Kirchenversamm- lung nach Piacenza, welche zu dem Beschlüsse, die Ungläubigen zu be- kämpfen, viel beigetragen hat (1095). Dennoch fanden die Kreuz- fahrer, deren Menge und Zügellosigkeit den Kaiser besorgt gemacht hatte,
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