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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 427

1852 - Leipzig : Wigand
Speciellc Geschichte. 427 1447 in der Vorstadt St. Andreas zu Genua geboren wurde, stellt uns ein Beispiel aus, wie viel mit Nachdenken, scharfsinniger Beobachtung, Unerschrockenheit und Beharrlichkeit zu erlangen und auszurichten sei. Schon in seiner frühesten Jugend machte er sich mit dem Meere ver- traut. In jenen Zeiten war die Aufmerksamkeit aller Handclsstaaten darauf gerichtet, einen Seeweg nach Ostindien aufzufinden. Auch in Columbus lebhaftem Gemüthe regte sich diese Sehnsucht. Denn seine Kenntnisse leiteten ihn auf die Ueberzeugung, welche schon die Sagen der Alten tu der Mythe von der Atlantis andeuten, dass jenseits des atlantischen Oceans ein großes Land, oder wohl das äußerste Asien nicht ferit sein, und man also auch nach Westen zu fahrend, nach Ostindien gelangen könne. Aber wo auch Columbus seine Gründe für den guten Erfolg einer Entdeckungsreise vorlegte — in Genua, Lissabon und England — wrirde er verspottet und abgewiesen. Nach vielen Mühen gelang es ihm endlich in Spanien, seinen Zweck zu erreichen. Die Königin Jsabella gab ihm 3 Schiffe, welche er aus eigenem Ver- mögen noch ausrüsten half. König Ferdinand entließ ihn mit dem feierlichen Versprechen, dass er über alle entdeckte Länder als Unterkönig regieren sollte. Voll gutes Muthes segelte Eolumbus am 3. August 1492 mit seinen 3 Schiffen und mit 120 Menschen aus dem Hafen von Palos ab, und steuerte immer nach Westen hin. Als sich aber, nachdem schon 700 Seemeilen (4 Seemeilen sind 3 geographische) in dieser Richtung zurückgelcgt waren, noch kein Land zeigte, wollte ihn das Schiffövolk umbringen und wieder umkehren. Nur mit Mühe ge- stand man ihm die kurze Frist von drei Tagen zu. In der Nacht nach dem zweiten Tage erblickte inan Licht auf dem Lande und Alles, von Freude belebt, rief: Land! Land! und am 12. October 1492, nach einer 70tägigen Fahrt, landete Columbus auf der Insel Guanahani, welche er aber St. Salvador (heiliger Erretter) nannte, weil er ihr die Rettung seines Lebens und seines Ruhmes verdankte. Hierauf segelteer, um das Vaterland der Goldbleche zu entdecken, welche die Bewohner jener Insel mit Freuden für Schellen, kleine Spiegel und andere Spielereien hergaben, südwärts, entdeckte Cuba und legte auf Haiti (Hispaniola, St. Domingo) eine kleine Festung an, in welcher er 38 Spanier zurückließ. Nach einer Fahrt von 30 Tagen kam er mit vielen Schätzen und unbekannten Menschen am 13. März 1493 glück- lich wieder in Spanien an. Alle erstaunten über seine Entdeckungen. Der König empfing ihn mit großen Ehrenbezeugungen, erhob ihn in den Adelstand, und ernannte ihn zum Oberbefehlshaber von Indien. Columbus hielt nämlich die entdeckten Länder für einen Theil von Indien. Am 23. September 1493 segelte er abermals mit 17 Schiffen und 1300 Mann ab, entdeckte die Karaiben und die Inseln Dominique, Guadeloupe, Portorico, fand aber seine Niederlassung atls Haiti zerstört.
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