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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 428

1852 - Leipzig : Wigand
428 Erster Zeitraum. Ii. Abschnitt. Später entdeckte er auch Jamaika. Während dessen wurde er von seinen Neidern bei Hofe als ein gefährlicher Mann verdächtig gemacht. Columbus eilte zurück, um sich zu rechtfertigen. Der König selbst er- kannte auch leicht seine Unschuld. Im Jahre 1498 trat er mit 6 Schiffen eine dritte Reise an, fand Trinidad und auch das Festland von Amerika. Allein in Jamaika nahm man ihn auf königlichen Befehl gefangen und sendete ihn in Fesseln nach Europa. Hier erklärte man diese ganze Sache für einen Jrrthum, schickte aber demungeachtet einen andern Vicekönig nach Westindien. Endlich untersuchte er noch aus einer vierten Fahrt die Küsten des Festlandes, um eine Durchfahrt nach Ostindien zu finden. Im Jahre 1504 ging er nach unsäglichen Mühen nach Europa zurück, wo er 1506, mit Undank belohnt, starb, und wo er sich seine Ketten mit in das Grab geben ließ. Unterdessen hatten auch Andere, und unter diesen Ameriko Ves- pucci aus Florenz (1497, 1499, 1501, 1603) in portugiesischen Diensten, auf dem von Columbus bezeichneten Wege den neuentdeckten Erdtheil ausgesucht, welcher nach seinem Entdecker Columbia heißen sollte, aber von Amerikus den Namen erhielt, weil dieser die erste Be- schreibung der entdeckten Länder herausgab. Der Portugiese Cabral hatte schon 1500 , indem er durch Stürme von der Straße nach Ost- indien abgebracht worden war, Brasilien cnibccft. Auch hatten sich die Portugiesen schon 1493 vom Papste Alexander Vi. alles Land schenken lassen, welches 630 Seemeilen westlich von den Inseln des grünen Vor- gebirges gefunden würde, das aber, was darüber hinaus liege, sollte den Spaniern gehören. Nun traten auch mehrere Andere Entdeckungs- reisen an, von denen wir Franz Drake erwähnen, welcher die Kar- toffeln oder Po tacken nach Europa brachte. Magelhaens um- schiffte 1519 die ganze Erde. Fast alle seefahrende Nationen Europas gründeten nun in Amerika Coloniecn, welche bald für Handel, Acker- bau und Bergbau von Wichtigkeit wurden. Allmählich aber war man mit bloßen Niederlassungen nicht mehr zufrieden, man wollte die Länder selbst besitzen. Ferdinand Cortez (1519) eroberte desshalb das von Montezuma und Guatimozin beherrschte Mexiko. Die Pizarros und Almagro eroberten Peru (1531), wo der unglückliche Anka (Häuptling) Atahualpa nur durch ein ganz mit Gold angefülltes Zimmer sich die Gnade erkaufen konnte, statt lebendig verbrannt, blos erdrosselt zu werden. Wenigen Spaniern war es mit Hilfe ihrer Hunde, Pferde und Schießgewehre möglich, ganze zahlreiche Völkerschaften zu besiegen und zu unterjochen. Die christlichen Spanier befleckten sich bei diesen Eroberungen mit den unmenschlichsten Greueln und Schandthaten. In den Colonieen brauchte man kräftige Arbeiter. Die Amerikaner waren zu schwächlich, da schlug Las Casus (1517) die stärkern Neger als Arbeiter vor, und nun begann der unselige Sklavenhandel, wodurch viele Millionen Afrikaner nach Amerika geschleppt wurden.
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