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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 451

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 451 fammi dem ganzen Reichstage zu Regens bürg (1640) aufgehoben. Sie nahmen Olmütz, bedrohten Wien, und am 2. November 1642 schlug Torstenson die Kaiserlichen unter Piccolomini bei Br eiten selb (Leipzig) nochmals. Er eilte darauf wiederum nach Wien, war aber auch pfeilschnell wieder an der Küste der Ostsee, um Dänemark zu züch- tigen , welches mit neidischen und eifersüchtigen Augen die Siege der Schweden betrachtete (1643 — 1644). In dem langen schweren Kampfe für Reinheit und Freiheit des Glaubens hatte standhaft ausgehalten bis an's Ende das anfangs für so unbedeutend gehaltene Schweden. Alle seine Gegner sehnten sich erschöpft und ermattet nach Ruhe. Sachsen hatte hart gebüßt für den Wankelmuth seines Kurfürsten, und es sah sich genöthigt, Waffen- stillstand zu schließen (1645). Auch Maximilian von Baicrn ging darauf ein (1647), brach ihn aber bald wieder. Da naheten der Schweden-General Wrangel und Turenne, ein Anführer der Franzosen, und ließen dem Lande des treulosen Fürsten alle Greuel des Krieges empfinden. Ein besonderer Eigensinn des Schicksals wollte, dass der verhängnissvolle dreißigjährige Krieg, wider alle Vermuthung, gerade an dem Orte zu Ende gehen sollte, wo er begonnen hatte. Der schwedische General Königsmark hatte nämlich bereits die sogenannte Kleinseite der Stadt Prag genommen und stand eben im Begriffe, die Altstadt zu erobern , als die langersehnte Nachricht von dem in W e st- phalen abgeschlossenen Frieden erscholl und den langen dreißig- jährigen Zwist beendigte. Ein eigenes Verhängniss der veränderlichsten Laune des Geschickes und des mannigfaltigsten Wechsels der Verhältnisse hatte bisher in Deutschland obgewaltet. Der Religionskrieg mit allen seinen abscheu- lichen Greueln, war blutig über die anmuthigen Gauen des steißigen und gewerbsamen Deutschlands gezogen. Städte und Dörfer in fast zahlloser Menge lagen in Schutt und Asche. Die ehemaligen Bewohner derselben fielen entweder unter der Schärfe des feindlichen Schwertes, oder sie sahen sich gezwungen, die heimathlichen Fluren zu verlassen, welche stille Zeugen und Genossen ihrer unschuldigen Jugendfreuden gewesen waren. Ihre Habe, ihre Hoffnungen hatte das Feuer der Schlacht verzehrt oder der raubsüchtige Krieger entführt. Ihre Saaten lagen durch die feindlichen Rosse zertreten. Ihre Väter, Gatten und Brüder waren unter den Streichen überlegener Feinde gefallen und ihre Schwestern der Schmach erlegen. Nachdem man nun schon seit 1641 zu Hamburg und seit 1643 zu Münster und Osnabrück (zwei westphälische Städte) über den Frieden unterhandelt hatte (die Feindseligkeiten wurden während dessen ununter- brochen fortgesetzt), vereinigte man sich am 24. Oktober 1648 (Frank- reich und Oesterreich zu Münster und alle kriegführenden Mächte mit Schweden zu Osnabrück) über die Friedensbedingungen. Die Ver- 29*
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