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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 473

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 473 Auch entstanden Colomen in Amerika und in Afrika. Ludwig ehrte die Wissenschaften und Künste, weil er durch dieselben verherrlicht werden wollte. Bei Verträgen und Friedensschlüssen bediente man sich bisher der lateinischen Sprache. Ludwig Xiv., welcher fast bei allen solchen Verträgen als Sieger auftrat, führte nun die so genau bestimmende, französische Sprache ein. Dieser hatte er, gewiss ohne cs zu wollen, das Bürgerrecht unter den höhern Ständen der von Frankreich aus öst- lich gelegenen Staaten erworben. Er hob nämlich das von Hein- rich Iv. zu Gunsten der Hugenotten erlassene Edict von Nantes auf (1685), und zwang dadurch 700,000 gewerbreiche Familien, Frank- reich zu verlassen, und in protestantischen Ländern ein neues Vaterland zu suchen. Hier wurden sie mit Freuden ausgenommen und bildeten die sogenannten französischen Colonien. Durch ihr feines Benehmen wuss- ten sich die gebildeten Fremdlinge bald Zutritt zu den angesehensten Ge- sellschaftskreisen zu verschaffen. Jeder wollte sich gern mit den ange- nehmen Gästen unterhalten, und so wurde denn die französische Sprache in den höheren Ständen zur Umgangssprache erhoben, und ein allge- meiner Eifer, sie zu erlernen, angeregt. Dazu kam, dass unter Lud- wig's Xiv. Regierung die ausgezeichnetsten Schriftsteller lebten, als Bossuet, Fenelon, Pascal, Racine, Corneille, Moliöre, Boileau u. A. m. Und wie die französische Sprache, so wurde auch die fran- zösische Mode nun die allgemein herrschende. Eben so siegte auch Frank- reich fast überall durch seine schlaue Politik, und durch die Tapferkeit und Kriegskunst seiner Feldherrn, eines Luremburg, Schömberg, Cati- nat, Vendóme, Vauban, Condö und besonders eines Turenne. Doch werfen wir auch einen Blick auf andere wichtige Staaten in dieser Zeit. Als Elisabeth von England 1603 starb, bestieg der Sohn der enthaupteten Königin Maria Stuart von Schottland, Jacob!. (1603 bis 1625), den Thron Englands, und vereinigte nun die beiden Länder England und Schottland zu Großbritannien. Das Haus Stuart suchte fortwährend den Katholicismus zu begünstigen, und da- bei rang es auch unausgesetzt nach unumschränkter Herrschaft. Bei- des stand mit dem Freiheitösinne und dem Charakter des englischen Volkes in zu grellem Widerspruche, welcher verderbenbringend auf das Haus Stuart rückwirken musste. Als Jacob nach seiner Thron- besteigung die Katholiken nicht sogleich, wie sie erwarteten, öffentlich begünstigte, so leiteten die Jesuiten eine Verschwörung ein, welche nichts Geringeres zum Zwecke hatte, als den König, den Prinzen Wa- les (den Thronfolger), und das ganze Oberhaus des Parlaments mit 36 Fässern Pulver in die Luft zu sprengen. Aber die Sache wurde entdeckt, die Verschworenen entflohen, doch nur auf kurze Zeit, der ge- rechten Strafe. Um dieselbe Zeit bildete sich im Parlamente eine Par- tei, welche sich immer den Entschlüssen der Regierung entgegenstellte (Opposition). Die Macht dieser Partei trat besonders unter Karl's I.
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