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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 582

1852 - Leipzig : Wigand
582 Dritter Zeitraum. Ii. Abschnitt. Jnsurgententruppen bildeten sodann Räuberbanden. — Der Papst ver- sprach jedoch auf Vermittelung Frankreichs, den Zustand der päpstlichen Unterthanen möglichst zu verbessern. Rom sank dagegen täglich in noch größeres Elend, denn Bettelei, Raub- und Rachsucht schlugen in der heiligen Stadt ihren Wohnsitz auf. Am 5. Juli verkündigte ein päpstliches Edict, dass die Verwal- tung des Staates auf einen völlig neuen Fuß eingerichtet werden sollte. Allein mit dem Anfänge des Octobers fing man an, alles während der Revolutionszeit Geschehene für nichtig zu erklären und die Empörer möglichst zu züchtigen. Seitdem herrschte in Italien eine scheinbare Ruhe und auch die in den Jahren 1843 — 44 in der Romagna und in Neapel ausbrechendcn Unruhen wurden schnell unterdrückt. Der glim- mende Funke der Unzufriedenheit wurde durch den schweizer Sonder- bundskrieg auf's Neue angefacht und brach in Helle Flammen aus, als nach Gregor's Xvi. Tode in Pius Ix. ein freisinniger Mann den päpstlichen Stuhl bestieg. Sofort schlug er eine freiere Richtung im Staatsleben ein, erweckte dadurch Italiens Völker und ward dadurch mittelbare Veranlassung, dass steh die Könige von Neapel und Sardinien zu liberaleren Institutionen verstehen mussten und das revolutionäre Prinzip die Oberhand gewann. Vom Strome fortgerissen, wollte er wieder auf die Reactionsbahn einlenken, machte sich aber dadurch ver- hasst und wurde selbst aus Rom vertrieben. Metternich, der alte Diplomat, behauptet nicht ganz mit Unrecht, dass Pius Ix. Schuld sei an all dem Unglücke, das die fürstliche Partei in den Jahren 1848—49 getroffen. D ä n e in a r k. Da es hier m Folge der Julirevolution ebenfalls zu politischen Be- wegungen kam, io wurden im Jahre 1834 Provinzialstände eingeführt. 1839 starb Friedrich Vi. und es folgte ihm Christian Viii., von welchem das Land eine freiere Verfassung hoffte, da seine frühere Lebens- zeit, namentlich seine Regentschaft in Norwegen (1814), dazu Berechti- gung zu geben schien. Vergebens. Wichtiger jedoch als die Ver- fassungs-, war die Successionsfrage im Reiche, namentlich in Schleswig- Holstein. Bei dem bevorstehenden Erlöschen des Mannsstammes in dem dänischen Königshause wollte er die Herzogthümer Schleswig- Holstein durch den „offenen Brief" (8. Juli 1846) für immer an Dänemark ketten. Dagegen lehnten sich nicht nur die Herzogthümer, welche nach altverbrieften Rechten nur im dänischen Mannsstamme fort- erben , im Ausstcrbefalle desselben aber als selbstständige mit einander verbundene Länder unter eigene Herzöge (aus dem Hause Schleswig- Holstein-Sondcrburg-Augustenburg) kommen würden, sondern auch^ ganz Deutschland auf. Es bildete sich nach Erscheinung des „offenen Briefes" eine provisorische Regierung, welche den ungleichen Kampf
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