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1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 595

1852 - Leipzig : Wigand
Specielle Geschichte. 595 aber denselben bald so änderte, dass Radetzky in einem Manifeste von ihm sagen konnte, er sei der absoluteste Monarch gewesen, der je auf einem Throne saß. Was aber Felbmarschal! Radetzky von der nach- maligen Sinnesänderung desselben Königs zu Gunsten der Freiheit hielt, sprach er mit folgenden Worten aus: „Der König glaubt seinen Thron durch demokratische Gassenpolitik befestigen zu können. Ehrlichkeit und Gerechtigkeit sind Tugenden, die ein Monarch anr wenigsten entbehren kann, die Geschichte'weist kein Beispiel auf, dass Throne durch Treu-- bruch und Meineid befestigt worden sind, auch Karl Albert wird deir seinigen, den er durch Eroberungssucht und grenzenlosen Ehrgeiz selbst untergraben, dadurch nicht sichern." Uin sich die Zuneigung Italiens im Sturm zu erobern, erklärte der König ohne alle Veranlassung den Krieg an Oesterreich und hoffte dadurch in den Besitz des lombardisch- venetianischen Königreichs zu gelangen. Solche Hoffnungen waren nicht ganz ohne Grund, denn die Italiener hassten die Deutschen von jeher und ertrugen gerade deren Herrschaft am ungeduldigsten. Darum war die Aufgabe, welche der österreichische Kaiser auf die Schultern des 82jährigen Greises Radetzky legte, eine sehr schwere, und vielleicht war unter allen österreichischen Generalen dieser allein derselben gewachsen. Am 22. Februar (i848) verkündete Radetzky über Mailand und die Lombardei das Standrecht, am 18. März, nachdem die Pariser Revo- lution bekannt geworden, brach in Mailand der offene Aufruhr aus, in Folge dessen Radetzky, da auch Venedig die italienische Trieolore auf- pflanzte, sich vor Karl Albert bis hinter den Mincio zurückziehen musste. Allein am 25. Juli gewann der greise Feldmarschall bei Eustozza einen so erfolgreichen Sieg, dass Karl Albcrt's Rückzug einer Flucht glich und die beiden folgenden Gefechte bei Goito und Volta nicht nur die sardinische Armee fast ganz zerrütteten, sondern die ganze Lombardei in seine Gewalt gaben. Schon am 4. August stand Radetzky bei St. Do- nato vor Mailand, wo Karl Albert nochmals geworfen wurde, der nun mit Radetzky unterhandelte. Die Bedingungen waren für den König ziemlich hart und erregten einen furchtbaren Tumult in Mailand, der sich gegen den „Verräther" Karl Albert richtete. Gleichwohl hielt der Feldmarschall am 5. August seinen feierlichen Einzug in Mailand. Run herrschte bis zum März des Jahres 1849 Ruhe l» der Lombardei, als am 12. d. M. Karl Albert, vonr Volke geschmäht und von den Radikalen in seiner Herrschaft bedroht, nochmals an Oesterreich „wegen nicht genügender Erfüllung der Bedingungen des Waffenstillstandes" den Krieg erklärte. Sein Heer war 120,000 Mann stark, stand unter dem Oberbefehl des polnischen Generals Chrzanowsky und übertraf numerisch die Streitkräste seiner Feinde, aber trotzdem bewirkten Ra- detzky's vortreffliche Dispositionen und die Fehler der sardinischen An- führer, dass Radetzky in einem viertägigen Feldzuge, in dem er die Siege bei Mortara (den 21. März), bei Rovara (den 22. März) und 38*
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