Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 599

1852 - Leipzig : Wigand
Speciclle Geschichte. 599 gefangen, entkam ebenfalls und um's Ende des Monatö April war die Monarchie in ganz Baden wieder hergestellt. Würtemberg. Hier überreichte der ständische Ausschuss schon am 29-. Februar eine Adresse an den König, welche, die gewöhnlich gewordenen Volkswünsche enthaltend, am 2. März vom Könige ge- nehmigt wurde. Auch hier musste das alte Ministerium weichen und, nachdem der Versuch eines entschieden adeligen Ministeriums unter v. Linden's Vorsitz gescheitert war, einem volkstbümlichen Ministerium, in welchem Römer, Pfizer, Duvernoy und Goppelt Platz nahmen, weichen. Durch den schnell eingerufenen Landtag wurde dem Könige Gelegenheit gegeben, seine Versprechungen zu erfüllen. Da die Versamm- lung jedoch fühlte, dass sie, weil aus dem früheren Regiine stammend, unter der Last des Volksmisstrauens nicht segensreich wirken könne, so stellte sie bereits am 18. März den Antrag zu ihrer Auflösung, nachdem ein freisinniges Wahlgesetz angenommen worden war. Hohenzol lern-Sigmarin gen folgte dein Beispiele Wür- tembergs, indem der Fürst den Volkswünschen ein geneigtes Ohr lieh, dagegen wurden die Forderungen des Volks in Hechln gen so stür- misch verlangt, dass sich der Fürst zur Flucht genöthigt sah. Von Stuttgart aus berief er den Landtag, den er am 10. April persönlich eröffnete. Am 18. Marz hatte eine Volksversammlung ihre Missbilli- gung über die dem Fürsten am 11. Marz zugefügten Unbilden ausge- sprochen. Schon am 5. Juni wurde die neue Verfassung zum Landes- gesetz erhoben. Das bairische Volk war noch aufgeregt durch die Ereignisse, welche durch die Lola Montez herbeigeführt worden waren. Zusammen- rottungen, die sich zunächst gegen den Minister v. Berks richteten und durch Kürassiere zerstreut wurden, fanden sich sofort in anderen Stadt- theilen zusammen. Erst um Mitternacht vom 2.—3. März wurde, nachdem selbst Barrikaden gebaut worden waren, die Ruhe durch die aufgeboiene Landwehr hergestellt. Am 3. März wurde dem Könige eine Adresse überreicht, die er freundlich aufnahm und deren Inhalt er gewährte. Für den 31. März wurde die Zusammenberufung der neu zu wählenden Stände anberaumt. Allein am folgenden Tage verbreitete sich das Gerücht, der König habe die Zugeständnisse zurückgenommen. Im Nu stand die ganze Stadt wieder unter Waffen, das Zeughaus wurde erstürmt, und obwohl überall reitende Boten des Königs das Gegentheil versicherten, so gelang es doch erst dem Ehrenworte des Prinzen Karl, die Massen zu beschwichtigen, worauf die vom Zeug- hause entnominencn Waffen freiwillig wieder abgeliefert wurden. Am 6. März erschien ein königliches Decret, welches allen Volkswünschen Gewährung brachte. Plötzlich erscholl am 17. März das Gerücht, die Gräfin Landsfeld sei wieder in München. Die darüber ausgebrochene Aufregung war ungeheuer und der König wurde gezwungen, die Gräfin
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer