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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 57

1869 - Münster : Coppenrath
unter dem höhnenden Jubel der Feinde wurden die Mauern niedergerissen, und die noch vorhandenen Schiffe bis auf zwölf kleine Fahrzeuge abgeführt. Dann wurde eine neue Regierung von dreißig Männern mit unumschränkter Gewalt eingesetzt. Furchtbar herrschten die dreißig Tyrannen. Sie verbann- ten, plünderten, mordeten so ganz nach Willkür. Eine sparta- nische Besatzung ging ihnen hierbei zur Hand. Vor keinem aber fürchteten sich "die Tyrannen mehr, als vor Alcibiades. Der persische Statthalter Pharnabözus hatte den Flüchtling ausgenommen. Doch bald wurde der Statthalter an ihm ein Verräther- Auf die dringende Forderung der Spartaner ließ er ihn tödten. Thrasybulus und die dreißig Tyrannen. — Jedoch nä- herte sich das große Trauerspiel in Athen seinem Ende. Nur acht Monate dauerte die Schreckensherrschaft der Dreißig. Thrasybulus, einer der Geächteten, ward der Retter seiner Va- terstadt. Mit einer Schaar vertriebener Mitbürger bemächtigte er sich zuerst der attischen Grenzfestung Phyle, dann auch des Piräus, wo die Tyrannen geschlagen und größtentheils zur Flucht genöthigt wurden. Unter Vermittelung des spartanischen Königes Pausanras, eines Nebenbuhlers des Lysander, brachte Thrasybulus einen Vergleich zu Stande. Die Regie- rung der Dreißig wurde abgeschafft, und Athen bekam im Jahre 403 seine Freiheit und Verfassung wieder. Aber die alte Größe und Herrlichkeit war auf immer dahin. Das Volk war sehr entartet und beschleunigte blindlings sein eigenes Verderben. Sokrates. — Ein trauriges Beispiel von dieser großen Entartung gibt uns besonders die Hinrichtung des unschuldigen Sokrates, im Jahre 399 v. Ehr. Dieser berühmte Philosoph war seither unablässig bemüht gewesen, seine Mitbürger durch Lehre und Beispiel zu bessern und zur alten Nüchternheit und Einfachheit des Lebens zurückzuführen. Seine Gegner aber klagten ihn an: er verachte die Götter und verderbe durch seine Lehre die Jugend, und der Unschuldige wurde zum Giftbecher verurtheilt. Erst nach seinem Tode sahen die Athener ihr groß-
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