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1869 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 26
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
unter dem höhnenden Jubel der Feinde wurden die Mauern
niedergerissen, und die noch vorhandenen Schiffe bis auf zwölf
kleine Fahrzeuge abgeführt. Dann wurde eine neue Regierung
von dreißig Männern mit unumschränkter Gewalt eingesetzt.
Furchtbar herrschten die dreißig Tyrannen. Sie verbann-
ten, plünderten, mordeten so ganz nach Willkür. Eine sparta-
nische Besatzung ging ihnen hierbei zur Hand. Vor keinem
aber fürchteten sich "die Tyrannen mehr, als vor Alcibiades.
Der persische Statthalter Pharnabözus hatte den Flüchtling
ausgenommen. Doch bald wurde der Statthalter an ihm ein
Verräther- Auf die dringende Forderung der Spartaner ließ
er ihn tödten.
Thrasybulus und die dreißig Tyrannen. — Jedoch nä-
herte sich das große Trauerspiel in Athen seinem Ende. Nur
acht Monate dauerte die Schreckensherrschaft der Dreißig.
Thrasybulus, einer der Geächteten, ward der Retter seiner Va-
terstadt. Mit einer Schaar vertriebener Mitbürger bemächtigte
er sich zuerst der attischen Grenzfestung Phyle, dann auch des
Piräus, wo die Tyrannen geschlagen und größtentheils zur
Flucht genöthigt wurden. Unter Vermittelung des spartanischen
Königes Pausanras, eines Nebenbuhlers des Lysander,
brachte Thrasybulus einen Vergleich zu Stande. Die Regie-
rung der Dreißig wurde abgeschafft, und Athen bekam im Jahre
403 seine Freiheit und Verfassung wieder. Aber die alte
Größe und Herrlichkeit war auf immer dahin. Das Volk
war sehr entartet und beschleunigte blindlings sein eigenes
Verderben.
Sokrates. — Ein trauriges Beispiel von dieser großen
Entartung gibt uns besonders die Hinrichtung des unschuldigen
Sokrates, im Jahre 399 v. Ehr. Dieser berühmte Philosoph
war seither unablässig bemüht gewesen, seine Mitbürger durch
Lehre und Beispiel zu bessern und zur alten Nüchternheit und
Einfachheit des Lebens zurückzuführen. Seine Gegner aber
klagten ihn an: er verachte die Götter und verderbe durch seine
Lehre die Jugend, und der Unschuldige wurde zum Giftbecher
verurtheilt. Erst nach seinem Tode sahen die Athener ihr groß-