1869 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 26
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
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mitten aus seiner Siegesbahn nach Rom zurück. Nach fünf-
zehnjähriger, grausamer Regierung wurde der Herr und Gott
— so ließ er sich nennen! — ermordet.
Vom Kaiser Nerva bis zum Kaiser Commodus (96 bis
180). — Auf Domitiänus folgte Nerva (96 — 98). Mit
ihm beginnt eine Reihe der edelsten Regenten, die zusammen
84 Jahre hindurch zum Segen 'ihrer Unterthanen regierten.
Nerva war fast zu sanft für das an Blut gewöhnte Volk. Er
that alles, um die Gräuel der vorigen Zeit vergessen zu machen.
Nach zwei Jahren ruhmwürdiger Regierung übertrug er die
seinem Alter zu schwere Last dem Trajänus, welchen er an
Kindes Statt angenommen hatte. — Trajänus (98—117),
ein Spanier von Geburt, verdiente mit Recht „das Beste" ge-
nannt und seinen Nachfolgern als Muster vorgehalten zu wer-
den. Er gründete Erziehungsanstalten für arme Kinder und
sorgte für Anlegung von Kanälen, Wasserleitungen und Heer-
straßen. Gleich groß zeigte er sich im Kriege. Er eroberte Da-
rf en (die heutige Moldau, Walachei und Siebenbürgen), Ar-
menien und Mesopotamien und zog als Sieger, wie ein zwei-
ter Alexander, durch Asien. Seine Thaten verewigt eine zu
Rom noch vorhandene hundert und fünfzehn Fuß hohe Denk-
säule, unter welcher seine Asche ruht. — Hadrränus (117
bis 138) war friedlich gesinnt und gab die meisten Eroberun-
gen in Asien wieder auf. Er pstegte die Künste des Friedens
und umgab seinen Thron mit Gelehrten und Künstlern. Be-
sonders ehrte er Griechenland als die Wiege der römischen
Cultur. Sieben Jahre lang durchreisete er, größtentheils zu
Fuße, alle Provinzen seines Reiches, und herrliche Denkmale
der Kunst erhoben sich auf dieser Friedensbahn. In Thra-
cien, arp rechten Ufer des Hebrus, erbauete er eine Stadt,
die noch jetzt seinen Namen Hadrianöpel, d. i. Hadrian's Stadt,
führt. In Rom selbst errichtete er sein Mausoleum (Grabmal),
die Hadriansburg, welche die Grundlage der jetzigen Engelsburg
bildet. — Antonr nus Pius, d. i. der Fromme (138 bis
161), war einer der edelsten Menschen, die je gelebt haben.
Während seiner milden, geräuschlosen Regierung verbreitete er