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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 150

1869 - Münster : Coppenrath
150 brach Zwietracht unter ihnen aus und brachte unsägliches Un- glück über das Reich. Bürgerkriege, Empörungen und Grau- samkeiten jeder Art füllen um diese Zeit größtentheils die fränkische Geschichte aus. Die Regierung des Reiches über- ließen sie ihrem ersten Diener, welcher Major domus oder Hausmeier genannt wurde. Dieser führte das Heer an, be- setzte alle öffentlichen Stellen, kurz er regierte fast unum- ichränkt und ließ dem Könige bloß den leeren Namen und die Schwelgerei im Innern seines Palastes. Zum Glück waren unter den Majordömen Männer, die mit kräftiger Hand die Zügel der Regierung führten. Die drei ausgezeichnetsten unter ihnen waren Pipin von Heristal, Karl Martell und Pipin der Kleine. Pipin von Heristal, einem Schlosse an der Maas nahe bei Lüttich, war um das Jahr 700 Hausmeier über das ganze fränkische Reich. Er war ein kluger und unternehmender Mann. Das ganze Volk achtete und liebte ihn. Auch der König ehrte ihn, wie der Schwache den Starken ehrt. Ihm war es ein Leichtes, die Würde eines Hausmeiers in seiner Familie erblich zu machen. Auf ihn folgte sein Sohn Karl Martell, der durch den Sieg über die Araber zwischen Tours und Poi- tiers, im Jahre 732, den Ruhm der Franken selbst über die Grenzen Europas verbreitete. Auch gegen die unruhigen Grenz- nachbaren, die Sachsen und Friesen, führte er glückliche Kriege und zwang sie zu einem Tribute. Nach seinem Tode theilten sich die beiden Söhne, Karl- mann, der väterlichen Verfügung zufolge als Major domus, und Pipin, mit dem Beinamen der Kleine, das Reich, gleichsam als ob es bereits ein erbliches wäre. Darauf kämpf- ten sie in brüderlicher Eintracht gegen die Herzoge von Aqui- tanien, Bayern und Schwaben, welche sich für den letzten Merovinger, den geistesschwachen Childerich lll., erhoben hat- ten. In Karlmann's Gemüthe hatte sich jedoch inzwischen der Entschluß befestigt, der Welt zu entsagen und die Herrschaft mit dem Kloster zu vertauschen. Von Pipin in dem frommen Vorsatze bestärkt, begab er sich nach Rom, wo er von dem
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