1869 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 26
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 163
Ostfranken.
Das Reich Ludwig des Deutschen. — In Ostfranken
(Deutschland) währte die Regierung der Karolinger bis 911.
Ludwig der Deutsche, der fähigste und tüchtigste unter den
Söhnen Ludwig des Frommen, eröffnete demnach die Reihe
der eigentlichen deutschen Könige. Er regierte von 843 — 876
und war fortwährend in Kriege verwickelt nicht nur mit den
Normannen und Slaven, sondern auch mit den Großen des
Reiches. —Sein Sohn Karl der Dicke (876 — 887), durch
den frühzeitigen Tod seiner beiden älteren Brüder, wie auch
durch den Tod der Söhne Karl des Kahlen begünstigt, ver-
einigte unter seiner Herrschaft nicht nur alle ostsränkischen Be-
sitzungen, sondern auch das westfränkische Reich und die Kaiser-
krone, mit Ausnahme jedoch von Burgund, das sich unterdessen
unabhängig gemacht und in Neu- und Hochburgund ge-
lheilt hatte. Karl der Dicke wurde, wegen eines schimpflichen
Friedens mit den Normannen, zuerst in Ostfranken, dann auch
in Westsranken des Thrones entsetzt. Zu seinem Nachfolger in
Ostfranken wurde Arnulf, Herzog von Kärnthen, erklärt (887
bis 899). Dieser schlug die Normannen bei Löwen, zog nach
Italien, eroberte Rom, kehrte aber krank zurück und starb bald
darauf, allgemein betrauert. Ihn: folgte sein noch unmündiger
Sohn, Ludwig das Kind. Unter ihm wurde Ostfranken von
den kriegerischen Magyaren oder Ungarn schrecklich verheert.
Zu seinemund des Reiches Glück starb das Kind bald (911).
Mit ihm erlosch der Stamm Karl des Großen in Ostfranken.
Glorreich jhatte dieses Fürstenhaus begonnen, rühmlos ging
es unter.
Jetzt versammelten sich die Fürsten und Großen Deutsch-
lands und wählten Konrad, Herzog von Franken, zum Kö-
nige. Dieser regierte sieben Jahre, von 911 bis 918. Es ge-
lang ihm beim besten Willen nicht, das Reich im Innern zu
beruhigen und nach Außen zu sichern. Zuerst empörten sich die
Lothringer, die mit seiner Wahl unzufrieden waren, und schlos-
sen sich an Frankreich. Diese Trennung verursachte langwie-
rige Kriege zwischen den Deutschen und Franzosen. Auch gegen
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