Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1869 -
Münster
: Coppenrath
- Autor: Welter, Theodor Bernhard
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 26
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
259
wurde. Später ist diese Familie sogar in den Fürftenstand
erhoben worden.
Den größten Vortheil zog Maximilian, wie überhaupt die
meisten österreichischen Kaiser, aus glücklichen Familienverbin-
dungen. Durch seine eigene Vermählung mit der burgundischen
Fürstin hatte er die reichen Niederlande an sein Haus gebracht,
wie wir srüher sahen. Seinen Sohn aus dieser Ehe, Philipp,
vermählte er mit Johanna, der Erbin der Krone Spaniens,
und bereitete hierdurch die Verbindung dieses Reiches mit
Deutschland vor; denn der nachmalige Kaiser Karl V. ent-
sproß aus dieser Ehe. Eben so leitete er im Jahre 1515 eine
Wechselheirath seiner Enkel Ferdinand und Maria (Philipps
Kinder) mit Anna und Ludwig, den beiden Kindern des Königs
Wladislaw Ii. von Ungarn und Böhmen ein und legte so den
Grund zu der unmittelbaren Vereinigung beider Länder mit
dem Hause Oesterreich.
Maximilian starb 1519 und soll schon vier Jahre vor sei-
nem Tode überall seinen Sarg als Mahnungszeichen an den
Tod mit sich herumgesührt haben. Er ruhet in der Burgkapelle
zu Wiener-Neustadt unter dem Hochaltäre.
Nicht lange vor dem Hinscheiden des Kaisers wurde Deutsch-
land der Schauplatz eines Ereignisses, das, klein in seinen An-
sängen, aber unberechenbar in seinen Folgen, immer verhäng-
nißvoller in alle Verhältnisse eingriff,— die Resormation
oder Kirchentrennung.
Die Resormation. — In Folge des päpstlichen Schis-
mas (Kirchenspaltung) im 14. und 15. Jahrhunderte, der zu-
nehmenden Verweltlichung der Geistlichkeit und des Versalles
der strengeren Kirchenzucht hatten sich allmälig mancherlei kirch-
liche Mißbräuche eingeschlichen. Einer der ausfallendsten Miß-
bräuche dieser Art war der Unfug, der mit dem Ablaß getrie-
den wurde. Zu den Türkenkriegen und zur Bestreitung größerer
kirchlicher Bedürfnisse waren nicht selten Ablaßgelder erhoben
worden. Es war im Grunde nichts Ungewöhnliches und auch
nichts Verwerstiches, daß Papst Leo X. zum Ausbau der
17*