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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 277

1869 - Münster : Coppenrath
277 gen, ihr Amt und dessen Einkünfte verlieren sollten. Die Re- formirten waren in diesen Frieden nicht mit einbegriffen. — Derjenige aber, welcher diesen Religionsfrieden durch die Ge- walt der Waffen herbeigeführt hatte, der Kurfürst Moritz, er- lebte ihn nicht. In einem Kriege gegen seinen früheren Bun- desgenossen, den Markgrafen Albrecht von Brandenburg, fiel er beisievershausen, einem Dorfe in der Lüneburger Heide, von einer feindlichen Kugel getroffen, im Jahre 1553. Karl's V. Abdankung und Tod. — Nach so vielen ge- tauschten Wünschen und Hoffnungen, nach so vielen schmerz- haften Erfahrungen wurde der Kaiser gleichgültig gegen die trügerischen Reize der irdischen Macht und Hoheit. Er sehnte sich nach Ruhe, welche er wahrend der ganzen Dauer seiner Regierung nicht genossen hatte, um endlich jetzt, am einbre- chenden Abende seines Lebens, fern vom Getümmel dieser Welt, in stiller Einsamkeit zum nahen Uebertritte in eine des- sere Welt sich vorzubereiten. Darum bezog er, nachdem er sei- nem Sohne Philipp Mailand, Neapel, die Niederlande und die Krone Spaniens abgetreten und zu Gunsten seines Bru- ders Ferdinand*) auf die Kaiserkrone verzichtet hatte, als Privatmann eine kleine einfache Wohnung neben dem Hiero- nymitenkloster St. Juste in der spanischen Provinz Estrema- dura (1556). Hier theilte er seine Zeit zwischen frommen An- dachtsübungen und Anfertigung künstlicher Maschinen. Um sich mit dem Tode, den er nicht mehr fern glaubte, vertraut zu machen, ließ er sogar sein Leichenbegängnis während seines Lebens halten. Tie ganze Kirche war schwarz ausgeschlagen. Er selbst legte sich, in ein Leichengewand gehüllt, in den Sarg, während die Mönche am Sarge unter Begleitung einer Trauer- musik die üblichen Todtengesänge und Gebete verrichteten. Allein dieses Vorspiel ging bald in Wirklichkeit über. Schon am Tage nach dieser Eeremonie wurde er von einem hitzigen Fieber befallen, welches bald seinem Leben ein Ende machte. *) Diesem hatte er bereits im Jahre 1522 die deutschen Erbländer Oesterreichs abgetreten; und das Haus Hab sb-mr-y^-schied sich nun in eine spanische und in eine deutsche Linie.
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