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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 306

1869 - Münster : Coppenrath
306 Schlacht bei Lützen (1632). — Kaum war es bekannt, daß der Friedländer wieder werbe, so strömten Tausende her- bei, und innerhalb der bestimmten Frist war das Heer gerü- stet „Das Heer ist da, nun schicket einen Führer!" schrieb er nach Wien. Und noch einmal mußte der Kaiser, der wohl ein- sah, daß das Heer nur unter dem dienen würde, der es ge- worben hatte, den stolzen Mann dringend bitten, den Ober- befehl selbst zu führen. Endlich ließ er sich dazu bewegen, jedoch nur unter der Bedingung, daß ihm ustümschränkte Macht in Krieges- und Friedens-Angelegenheiten eingeräumt würde. Das geschah auch. Jetzt brach der versöhnte Held auf und rückte zuerst gegen die Sachsen in Böhmen. Ueberall trieb er sie flüchtig vor sich her, eroberte Prag und jagte den Kurfürsten in sein Land zurück. Hieraus wandte er sich nach Bayern, um dieses von den Schweden zu befreien, und bezog ein festes Lager bei Nürnberg, wo Gustav sich verschanzt hatte. Dieser wagte es nicht, das feste Lager Wallenstein's anzugreifen, und Wallenstein sah voraus, daß Mangel an Le- bensmitteln den Gegner sicherer vernichten würde, als eine Schlacht. Wirklich erreichte die Noth den äußersten Grad, und Gustav schritt zum Angriffe. Aber dieser wurde blutig zurückgewiesen. Gustav blieb noch vierzehn Tage kampfgerüstet stehen; allein Wallenstein wich nicht und wankte nicht. Da endlich sah sich der Schwede gezwungen, den schrecklichen Ort des Hungers zu verlassen. Während er südwärts zog, zog Wallenstein nordwärts, nach Sachsen, um den Kurfürsten zu einem besonderen Frieden mit dem Kaiser zu zwingen und dann dem geschwächten Schwedenkönige in den Rücken zu fallen. Sachsen ward auf eine furchtbare Weise verheert. Auf inständiges Bitten des Kurfürsten eilte Gustav Adolf schnell zur Hülfe herbei, und es kam am 16. November 1632 bei Lützen zu einer mörderischen Schlacht, in welcher die Schwe- den zwar siegten, aber ihren König verloren. Von zwei Ku- geln durchbohrt sank er mit dem Seufzer: „Mein Gott! Mein Gott!" vom Pferde, und Roß und Reiter setzten über ihn hin. Erst am folgenden Tage fanden die Schweden feinen Leichnam, der kaum kenntlich vor Blut und Wunden
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